Konstantin kommt ins Rollen

TRIER. Knapp 100 Tage vor dem Ausstellungsstart am 2. Juni haben die katholische und die evangelische Kirche ihr Rahmenprogramm zur Konstantin-Schau präsentiert. Es richtet sich an alle Alters- und Interessengruppen und beginnt schon im März.

Man wolle der "schillernden Figur Konstantin" in allen Facetten gerecht werden, sagt Ausstellungs-Chef Eckart Köhne. Deshalb wird es nicht nur die drei großen Expositionen im Landesmuseum, Dommuseum und Simeonstift geben, sondern mehr als 300 Rahmenveranstaltungen. Einen Löwenanteil davon gestalten die Kirchen, "unser stärkster Partner", wie Köhne betont. 170 Termine, vom Kinderworkshop bis zur Fastenpredigt, vom Clubabend bis zur Schreibwerkstatt, von der Museumsnacht bis zu Sonntagsmatinee enthält das Programm. Das Bistum Trier, der evangelische Kirchenkreis, die Katholische Akademie, verschiedene Bildungseinrichtungen, aber auch Kindertagesstätten haben sich zusammengeschlossen, um dem Publikum das Thema "Konstantin und die Christen" näher zu bringen, das auch den Schwerpunkt im Dommuseum bildet. Eine "konzertierte Aktion" nennt das Museumsleiter Winfried Weber. Die Kirche habe einen durchaus "heiklen Part", wolle man doch "die Bezüge zur heutigen Zeit" herstellen und "die Rolle der Kirche in der aktuellen multikulturellen Gesellschaft" im Vergleich zur Konstantin-Zeit untersuchen. Das klingt eher abstrakt-theoretisch, aber die Art der Veranstaltungen ist auf die Bedürfnisse eines breiten Publikums abgestimmt. "Es kommt auf die richtige Anspracheform an", sagt Eckart Köhne, und die Kirchen haben versucht, diesem Anspruch gerecht zu werden. So lädt etwa die Katholische Akademie im März jeweils Mittwochs zu einem Clubabend im Dommuseum ein, der die inhaltliche Auseinandersetzung mit Konstantin mit musikalischen Delikatessen verbindet. Das allgemeine Themenspektrum ist bewusst weit gespannt. Da beschäftigt sich ein Referat mit der "Geschichte des Lateinischen von Konstantin bis Benedikt XVI.", Führungen begeben sich "auf die Spuren Trierer Bischöfe", Diskussionen untersuchen "die Rolle der christlichen Bestattungskultur", die zu Konstantins Zeit begonnen hat. Selbst ein "Konstantin-Kabarett" darf nicht fehlen. Stark vertreten sind Angebote für Kinder. Sie können sich mit der ganzen Familie "Auf Konstantins Spuren" begeben, "Mit Flöte und Spiegel" Deckenmalereien entdecken oder eine eigens nachgebaute antike Hauskirche begehen. Interaktion ist aber nicht nur bei den Jüngsten gefragt. Laien-Autoren können sich im Schreib-Projekt "Ich bin Christ - aus gutem Grund" einbringen, dessen interessanteste Beiträge später publiziert werden sollen. Auch Luxemburger Christen werden gezielt angesprochen - immerhin gehört "Konstantin" zur Kulturhauptstadt 2007. Seit zwei Jahren basteln die Macher konfessionsübergreifend an dem Programm. "Wir wollen die Ausstellung religionspädagogisch fruchtbar machen", sagt Prälat Herbert Hoffmann vom Generalvikariat. Damit das fruchtbare Angebot möglichst viele erreicht, erscheint im April ein gedrucktes Gesamt-Programm. Wer nicht so lange warten will, kann über www.konstantin-ausstellung.de ("Begleitprogramm" anklicken) alles in Augenschein nehmen.

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