Luthers größte Hits
Trier · Im Jubiläumsjahr hat sich das Duo Markus Burger und Jan von Klewitz mit dem Athos-Ensemble Stücken des Reformators gewidmet. Herausgekommen ist ein Abend mit eindringlicher Atmosphäre.
Trier 500 Menschen sitzen auf den Bänken in einem riesigen dunklen Kirchenraum. Nur wenige Strahler beleuchten Teile der Seitenwände der Trierer Konstantin-Basilika und der Bühne am Altar. Da klingt eine zarte Melodie von einem Flügel kommend durch die Weite des Raums.
Es sind nur wenige Töne, aber die dringen präzise und unwahrscheinlich gefühlvoll durch die weite Halle und bereiten den Boden für die sphärischen Klänge eines Saxofons. Eindringlich und raumfüllend kommen sie daher, verschmelzen mit den Klängen des Klaviers in ein wunderbares musikalisches Miteinander.
Zusammen verbreiten sie eine mystische Atmosphäre und versetzen das aufmerksam zuhörende Publikum in eine nahezu psychedelische Stimmung.
Bis dann Stimmen hinzukommen, mal vier, dann wieder nur eine, die die Mystik noch steigern. Wenn das Publikum dann nur zu den Ansagen und nicht nach jedem Stück applaudiert, dann ist der Grund in der Atmosphäre zu suchen, die niemand zerstören will. Denn an diesem Abend passt alles perfekt zusammen, so als ob die beiden Musiker an den Instrumenten schon jahrelang mit dem Quartett zusammen auftreten. Alle Musiker setzen ihre individuellen Akzente und sind gleichberechtigt neben- und miteinander.
Dabei bieten die sechs Akteure bei diesem Konzert, das im Rahmen des Mosel Musikfestivals veranstaltet worden ist, mit ihrem gemeinsamen Auftritt dem Publikum eine Welturaufführung, wie der künftige Intendant Tobias Scharfenberger den Abend unter dem Motto Nachts in der Basilika ankündigt. Die Akteure, die diese Stimmung erzeugen, sind zum einen der Pianist Markus Burger, der in Wittlich geboren und in Pünderich an der Mosel aufgewachsen ist, und der Berliner Jan von Klewitz am Saxofon. Das Duo arbeitet seit 1989 zusammen, ergänzt wird es an diesem Abend vom Athos Ensemble aus Karlsruhe.
Zusammen bieten sie dem Publikum im Reformationsjahr eine Auswahl an Stücken und Chorälen nach Johann Sebastian Bach und Martin Luther, darunter der "größte Hit, den Martin Luther je geschrieben hat", wie Burger "Vom Himmel hoch" ankündigt, aber auch Lieder aus der Johannespassion und bekannte Kirchenlieder wie "Vater unser im Himmelreich" und "Nun freut euch, liebe Christen g'mein."
Waren die Zuschauer während des Konzerts von der Musik gefangen, so hat sich deren Spannung am Ende in lange anhaltendem Applaus entladen, mit dem sie sich zwei Zugaben erklatscht haben.
