Magisch glühendes Kulturerbe

Keine Torte mit 25 brennenden Kerzen, sondern die Illumination des Trierer Domes war ein Höhepunkt, mit dem die Kulturwerkstatt ihren Vierteljahrhunderts-Geburtstag feierte.

 Neue Sichtweisen mit neuem Licht: Der Trierer Dom St. Peter, beleuchtet von Stephan Sikora. TV-Foto: Cordula Fischer

Neue Sichtweisen mit neuem Licht: Der Trierer Dom St. Peter, beleuchtet von Stephan Sikora. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. Die großdimensionierte Licht-Installation verwandelte das Trierer Unseco-Kulturerbe in ein magisch glühendes Kunstwerk. "Es ist eine große Ehre, als Trierer Junge den Trierer Dom zu beleuchten", sagt Lichtkünstler Stephan Sikora. "Es ist so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe." Er berechnete das gigantische Lichtgemälde am Computer, komponierte die Abläufe in 3-D-Visualisierungen und tüftelte mit Veranstaltungstechniker Reiner Kuring an der effektvollen Umsetzung auf dem Domfreihof. Bunte Farbflächen wurden mit starken Scheinwerfern auf die Westfront des Domes projiziert, mal auf die Architektur bezogen, mal historisch und symbolisch aufgeladen. "Aber man muss nicht in allem eine Bedeutung sehen. Kunst darf auch mal einfach nur Spaß machen und schön sein", sagt Sikora. Die Inspirationsquelle zum Illuminations-Spektakel fand Heinz Kreil von der Kulturwerkstatt in einer Zeichnung, die Schülerin Tanja Dao Minh Tujet aus der Barbara-Grundschule für die Weihnachtsgrußkarte von Ex-OB Helmut Schröer vom Dom malte. An deren grafischer Visualisierung in Licht und Farbe am Original arbeitete das Team der Kulturwerkstatt fieberhaft, bekam nach langen Verhandlungen die Erlaubnis von Dompropst und Domkapitel.Rhythmischer Lichtwechsel mit Strawinsky-Musik

Für die Organisation eines passenden Rahmenprogramms und Live-Musik fehlte dann aber die Zeit. So kam eine Aufnahme von Igor Strawinskys "Feuervogel" zum Einsatz, die in großen Teilen taktgleich die rhythmischen Lichtwechsel akustisch untermalte. Die nächtliche Geburtstagsfeier außerhalb der Trierer Tuchfabrik, die normalerweise Wirkungsstätte der Kulturwerkstatt ist, kam bei der Mehrheit des Publikums an. "Wir haben gehofft, dass viele Zuschauer kommen, aber haben nicht mit so vielen Besuchern gerechnet", sagt Kreil.

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