Mensch... Josef Ackermann!

Da ging wohl eine umstrittene Äußerung völlig nach hinten los. Sie als Deutsche-Bank-Chef sollen, so kolportierten Medien, sich gegen das Banken-Rettungs-Programm der Bundesregierung gewendet haben.



Ja, Sie würden sich gar schämen, wenn Sie in einer Krise Staatsgeld in die Hand nehmen würden, sollen Sie gesagt haben. Das veranlasste SPD-Chef Franz Müntefering gar zum spöttelnden Spruch, mit Ihnen sei wohl der Übermut eines 60-Jährigen durchgegangen. Das war aber wirklich kein feiner Kommentar zum Thema. Und eigentlich haben Sie es ja nicht böse gemeint. Wenn bei Ihrer Bank alles in der Reihe ist - umso besser, auch für uns Steuerzahler.

Aber denken Sie mal an die vielen kleinen Banken, die nicht solch geniale Chefs haben wie die Deutsche Bank. Die haben völlig optimistisch mit den US-Banken, deren Pleiten ja der Auslöser der Weltkrise sind, Geschäfte gemacht und hatten jetzt das Nachsehen, weil sie nicht mehr an ihr Geld kommen.

Denken Sie an Städte wie Köln, Bochum oder Recklinghausen, die an großspurige US-Investoren ihr Abwassernetz verkauft haben in der Hoffnung, mit Sch... - pardon - Fäkalien Geld zu verdienen. Die müssen jetzt bangen, ob sie wieder Plumpsklos installieren müssen, weil die Rohre gepfändet werden.

All diese Opfer der Bankenkrise sind doch froh, wenn wir Steuerzahler ihnen - so generös wie wir halt sind - nun aus der Patsche helfen.

Und diese Freude sollten Sie denen doch gönnen.

Hans-Peter Linz

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