Mit Geißler in den Bücher-Herbst

PRÜM. Das Eifel-Literatur Festival 2004 geht in die zweite Runde. Mit einer Lesung des CDU-Politikers Heiner Geißler lässt ab September der heiße Bücher-Herbst seine Blätter zwischen Prüm, Bitburg und Trier fallen.

Jenseits des Trubels um Olympia heißt es auch beim Eifel-Literatur-Festival ab September: schneller, höher, weiter. Nach fulminantem Frühsommer-Start mit Mario Adorf, Arnold Thünker, Joachim C. Fest, Uwe Timm und Jacques Berndorf biegen die Protagonisten der Mammut-Veranstaltung nach dem flotten Sommer-Intermezzo des Debütanten Seep Jakobs am 10. September auf die Zielgerade ein. Mit Heiner Geißler wird an diesem Abend ein streitbarer Geist in den Ring der Prümer Karolingerhalle steigen, um aus seinem Buch "Was würde Jesus sagen" zu lesen.Endspurt mit den Renommierten

Was Eifel-Literatur-Büro-Chef Josef Zierden als die "Kernstrecke des Festivals" und den "Aufgalopp der Großen der Gegenwartsliteratur" bezeichnet, lässt in der Tat weitere Höchstleistungen so gut wie sicher erscheinen: Gabriele Wohmann, Bodo Kirchhoff, Leoluca Orlando, Günter Kunert, Peter O. Chotjewitz und Ralph Giordano lesen zwischen dem 17. September und 29. Oktober in Bollendorf, Prüm, Bitburg und Trier, während im Endspurt die ganz Renommierten den Staffelstab literarischer Hochkultur übernehmen: Sten Nadolny ("Die Entdeckung der Langsamkeit") am 5. November in Irrel, Martin Walser ("Der Augenblick der Liebe") am 12. November in Bitburg und Nobelpreisträger Imre Kertész ("Roman eines Schicksallosen") am 19. November in Trier bilden das Abschluss-Trio des Festivals 2004. Mit dem bisherigen Verlauf ist Festival-Macher Josef Zierden durchaus zufrieden. Rund 2500 Besucher kamen zu den sechs Veranstaltungen. Allein 800 Menschen pilgerten zum Gastspiel von Mario Adorf in die Trierer Europahalle; ein neuer Rekord für Adorf, der sich ansonsten selbst in Großstädten mit 200 Fans zufrieden geben muss. "Dankbar" ist Zierden derweil, dass er es gewagt hat, auch Debütanten zum Zuge kommen zu lassen. Sowohl Arnold Thünker ("Keiner wird bezahlen") in Gerolstein, als auch Seep Jakobs ("Wartenarr") in Schönecken "schlugen sagenhaft ein". Besonderen Wert legt Josef Zierden darauf, dass etliche Autoren auch für Schulklassen interessant sind. Für die Lesungen von Sten Nadolny und Martin Walser seien die ersten Anfragen bereits eingetroffen. Zierden: "Näher vor die Haustür können die Autoren nicht mehr kommen." Mit großer Spannung sieht der Literaturbüro-Chef derweil der Lesung von Heiner Geißler entgegen, dessen Buch inzwischen in der elften Auflage vertrieben wird. "Erstaunlich in einer Zeit, in der die Kirchen immer leerer werden und die Leute angeblich nicht mehr lesen", stellt Zierden fest, der sich von der abschließenden Diskussion mit dem Politiker sogar ein "geistiges Feuerwerk" verspricht. Weitere Informationen zum Eifel-Literatur-Festival und Kartenbestellungen unter Telefon 06551/2489 oder im Internet unter www.eifel-literaturfestival.de

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