Noch kein Plan für Phase zwei

Mit der Eröffnung der neuen Dauerausstellung am 4. September 2009 verdoppelt sich die Fläche, auf der das Rheinische Landesmuseum Trier seine Schätze zeigt, auf 4000 Quadratmeter. Wann das größte Museum im Land wieder "voll bespielbar" ist, steht aber noch in den Sternen.

 Viele Aufgaben, wenig Geld: Landesmuseums-Direktor Eckart Köhne (links) und Thomas Metz, Hüter des kulturellen Erbes von Rheinland-Pfalz. TV-Foto: Roland Morgen

Viele Aufgaben, wenig Geld: Landesmuseums-Direktor Eckart Köhne (links) und Thomas Metz, Hüter des kulturellen Erbes von Rheinland-Pfalz. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. In der Interimsausstellung "Stückwerke" präsentiert das Landesmuseum auf eher provisorische Weise dem erwartungsfrohen Publikum wenigstens einige seiner Zugnummern. Mehr geht derzeit nicht, weil weite Abschnitte Baustelle sind. Die Flächen müssen nach den Plänen der Berliner Firma neo.studio (zeichnete auch für die Konstantin-Ausstellungs-Architektur verantwortlich) hergerichtet und mit Exponaten bestückt werden, die noch in Depots lagern.

Goldschatz geht auf Wanderschaft



Das dauert, zumal ein Teil der 60-köpfigen Mannschaft des auch für archäologische Aufgaben zuständigen Museums in aktuellen Grabungskampagnen gebunden ist. Am 4. September 2009 soll die Platznot ein Ende haben. "Dann eröffnen wir einen zentralen Abschnitt der neuen Schausammlungen", kündigt Museumschef Eckart Köhne (41) an. Das bedeutet: 2000 Quadratmeter für eine Zeitreise von der Vorgeschichte über Bronze- und Eisenzeit bis zur ersten Hälfte der römischen Phase Triers. Weiter geht es mit Exponaten aus dem Mittelalter bis zu Renaissance und Barock. Köhnes frohe Botschaft, der Besucher könne die dann 4000 Quadratmeter große Dauerausstellungsfläche "erstmals in einem geschlossenen Rundgang erkunden", täuscht nicht über Lücken hinweg: Spätantike und Münzkabinett, zwei wesentliche Elemente des Museums-Angebots vor dem Um- und Ausbau für die Konstantin-Ausstellung - Fehlanzeige. Thomas Metz (53), Chef der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE), erklärt das mit dem "echten Kraftakt", den Mainz jetzt vollbringe: Teil eins der Dauerausstellung zu realisieren koste rund 1,9 Millionen Euro. Um die darüber hinaus noch brach liegenden etwa 1500 Quadratmeter "bespielbar" zu machen, gebe es weder einen Etat-Ansatz noch einen Zeitplan.

Darben müssen Besucher freilich nicht. Ab Herbst 2009 präsentiert das Landesmuseum noch nie ausgestellte Exponate wie lebensgroße Bauskulpturen von mittelalterliche Klöstern.

Ab übernächstem Monat zeigt das Museum an der Weimarer Allee Flagge mit Ausstellungen, die von den Landesmuseen Koblenz ("Bilder machen Leute - Die Inszenierung des Menschen in der Fotografie", 5. September bis 11. Januar 2009) und Mainz ("Zwischen München und Paris - Malerei der Klassischen Moderne"; 27. September bis 11. Januar 2009) konzipiert wurden. Von März bis Oktober 2009 ist das Landesmuseum die (nach Hildesheim, Karlsruhe und Dresden) vierte Station der Ausstellung "Schönheit im Ägypten - Sehnsucht nach Vollkommenheit", die mit mehr als 250 Exponaten auf rund 750 Quadratmetern fast zwei Drittel der Wechselausstellungs-Flächen in Beschlag nimmt. An Projekte eigener Machart denkt Köhne "ab Ende 2009".

Ganz oben auf der Prioritätenliste steht die Präsentation des im September 1993 in Trierer gefundenen größten römischen Goldschatzes mit 2500 Münzen. Der soll anschließend auf "Tournee" durch die anderen Landesmuseen gehen - ganz im Sinne der von der GDKE propagierten Weitergabe von staatlichen Ausstellungsprojekten innerhalb von Rheinland-Pfalz.

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