Packend, mitreißend, energiegeladen

Emotionsgeladen und voll überschäumender Energie: Das Ensemble "The Very Best of Black Gospel" hat am Sonntagabend in der Abteikirche St. Maximin in Trier traditionsreiche Gospel zelebriert. 500 Zuhörer ließen sich vom Beginn an zum Mitsingen und Mitklatschen mitreißen.

 Gesungene Gebete mit viel Seele: Die Gospelsänger singen mit Inbrunst und vollem Körpereinsatz. TV-Foto: Mechtihild Schneiders

Gesungene Gebete mit viel Seele: Die Gospelsänger singen mit Inbrunst und vollem Körpereinsatz. TV-Foto: Mechtihild Schneiders

Trier. (mehi) Wer am Sonntagabend die Kirche St. Maximin besucht hat, erhielt eine Vorstellung davon, was es heißen könnte, Gottesdienste im wahrsten Sinne des Wortes zu feiern. Denn die Stimmung schlug Wellen; es wurde gesungen, geklatscht, gejubelt und getanzt. Und das nicht nur vom Ensemble "The Very Best of Black Gospel" im Altarraum, auch im Kirchenschiff erklang ein 500-köpfiger Chor. Craig Wiggins hatte das Publikum vom ersten Lied an zum Mitmachen animiert. Mit Charisma dirigierte der musikalische Leiter seine Truppe und die Zuhörer nach dem gospeltypischen Prinzip des "call and response".Die gute Stimmung und die herausragende musikalische Leistung war umso überraschender, als nur sechs Sängerinnen und Sänger in festlichen blau-goldenen Gewändern den Altarraum betraten. Doch Ron Jackson und Steven Spradley (Tenor), Dorray Lyles (Alt) und die Sopranistinnen Latrelle Simmons und Susu Bobien sowie zwei Keyboarder und der Schlagzeuger interpretierten mit ihrem Chef Gospelsongs auf hohem Niveau. Ihre Stimmgewalt bewiesen die Musiker mit A-cappella-Gesängen; ohne Mikrofon und Instrumentalbegleitung. Traditionals wie "Whole World in his Hands", "Nobody knows the trouble I've seen" und "Josua fit the Battle of Jericho" trafen auf Protestsongs wie "We Shall Overcome".Die zahlreichen Soli erlaubten den Interpreten zu improvisieren. So klang kaum ein Refrain wie der andere. Doch den Sängern genügten ihre Stimmen nicht:. Sie tanzten und sangen mit vollem Körpereinsatz, als wollten sie noch mehr von sich in ihre Lieder packen. Bei "Down By The Riverside" lüpfte Dorrey Lyles ihr Gewand und legte einen flotten Stepptanz hin; "Church-dancing" hätte bei ihrer Statur niemand erwartet. Dann übernahm sie das Schlagzeug von Sam Franklin und tobte sich darauf aus.Auch das Publikum ging aus sich heraus. Frenetischer Beifall, laute Pfiffe und Schreie hallt in der Kirche wider. Die Stühle hätte man nicht gebraucht. Viele Gäste erhoben sich, um mitzuklatschen, zu singen und auf den Plätzen zu tanzen. Mit der einzigen Zugabe, "Oh Happy Day", verabschiedeten sich die Musiker unter tosendem Beifall.

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