Probelauf für die Goldmedaille

Irrel · Irrel Feierlich begann das Sinfonische Blasorchester Bitburg-Prüm sein Konzert mit der Festmusik der Stadt Wien von Richard Strauss. Die 69 Musiker, die sich nun warmgespielt hatten, zeigten anschließend, dass sie hervorragende Solisten in ihren Reihen haben.

 Das sinfonische Blasorchester Bitburg-Prüm bei seinem Konzert in Irrel. TV-Foto: Christina Bents

Das sinfonische Blasorchester Bitburg-Prüm bei seinem Konzert in Irrel. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"


Mit Marina Gönen und Michael Bretz an der Trompete spielten sie von Antonio Vivaldi das Konzert für zwei Trompeten. Die beiden Solisten begannen gleich mit einer strahlenden Klangfarbe und einem schnellen Tempo. Abwechselnd und sich gegenseitig unterstützend spielten sie das aufstrebende Motiv, bevor es im dritten Satz zwischenzeitlich etwas getragener wurde. Den Besuchern war das den ersten kräftigen Applaus des frühen Abends wert.
Das sinfonische Blasorchester Bitburg-Prüm besteht seit 22 Jahren. In dieser Zeit hat es fünfmal beim World Music Contest in Kerkrade (Niederlanden), der unter Musikern als die "Olympiade der Blasmusik" bezeichnet wird, eine Goldmedaille erspielt. In diesem Jahr treten sie wieder dort an. Zwei Stücke, die sie für den Wettbewerb vorbereitet haben, spielten sie jetzt schon in Irrel. Zum einen das Stück "Summer Dances", das aus drei Sätzen besteht, die den Sommer in verschiedenen Facetten beschreiben. Der erste, "Sommertag" ist im zehnachtel- Takt, mit einer frechen Melodie. Mit einer großen Leichtigkeit zeigt der zweite Satz die "Sommernacht", der mit einem harmonischen Aufbau ausläuft, und bei dem die gute Abstimmung der einzelnen Instrumentensätze beeindruckt. Im dritten Satz wird das Thema durch alle Instrumentengruppen gereicht, bis das Stück schließlich festlich endet.
Das Stück "Give us this Day" ist vom buddhistisch inspirierten Komponisten David Maslanka. Während der erste Satz zart mit einem Klarinettensolo und Klavier beginnt, wird die Musik schnell durchdringender und das tiefe Blech zeigt in anschwellender Dynamik sein Volumen. Unterstützt werden sie von den Pauken. Dann wird es dissonanter, das Holz zeigt seinen Tonumfang, die Blechbläser spielen ein rasantes Tempo, und immer wieder werden Akzente genau auf den Punkt gesetzt, die Spannung hochgehalten - bis das Stück in einen Choral mündet, in dem das gesamte Orchester zusammen kommt.
Im zweiten Teil des Konzerts stehen die Filmmusiken von "Der Herr der sieben Meere" und "Jurassic Park" auf dem Programm. Das Orchester, in dem viele Preisträger des Musikwettbewerbes "Jugend musiziert" sowie Dirigenten und Registerführer aus 30 Musikvereinen mitspielen, hält auch hier das Niveau sehr hoch. Das Konzert stand in diesem Jahr unter der Leitung von Daniel Heuschen und Thomas Rippinger, die bei der Qualität ihrer Musiker gute Chancen haben, sich wieder eine Goldmedaille bei der "Olympiade der Blasmusik" in den Niederlanden zu erspielen.

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