Qualität in neuem Gewand

Was es mit der verhüllten Fassade des Broadway-Kinos in Trier auf sich hat, ist eine derzeit häufig an Betreiber Dirk Ziesenhenne gestellte Frage. Die Antwort: Am 8. September schließt das Haus für einen zweieinhalbwöchigen Umbau, um sich ab 25. September mit aufgefrischtem Konzept zu präsentieren.

 Packt auch selbst mit an: Kino-Macher Dirk Ziesenhenne vom Broadway arbeitet an der Zukunft seines Kinos. TV-Foto: Anke Emmerling

Packt auch selbst mit an: Kino-Macher Dirk Ziesenhenne vom Broadway arbeitet an der Zukunft seines Kinos. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Aufgeben oder mit neuer Perspektive weitermachen? Dass der Mietvertrag für das Broadway-Kino in der Paulinstraße zum Ende des Jahres ausgelaufen wäre, hat Dirk Ziesenhenne zu grundsätzlichen Überlegungen veranlasst.

Auszeichnungen für gutes Programm



Er hat sich für Fortbestand entschieden, bestätigt durch gleich zwei landes- und bundesweite Auszeichnungen, die ihm in diesem Jahr für hervorragende Programmgestaltung verliehen wurden (der TV berichtete). "Mir war aber klar, dass nach 15 Jahren und entsprechenden Abnutzungserscheinungen Veränderungen nötig sind". Mit dem seit 2000 eingeschlagenen Programmkino-Kurs habe sich die Publikumsstruktur gewandelt. "Unsere Besucher sind überwiegend 25 bis 40 Jahre und darüber, gebildet, kultiviert, etabliert und eher dem Genuss als der Schnelllebigkeit zugetan". Deren Ansprüchen wolle er künftig mehr Rechnung tragen. Inhaltlich setzt er dabei auf die bewährte Qualität der Filmauswahl und viele neue Ideen: "Wir wollen mehr um die Filme herumbauen, Veranstaltungen zu Neustarts und thematische Reihen anbieten, über Vorträge an Themen heranführen", erläutert Ziesenhenne. Dafür soll es künftig einen "Monatsfahrplan" mit festen Bezugspunkten geben. Für Kinder und Jugendliche sind Workshops mit der Herstellung eines Daumenkinos oder Filmproduktionen angedacht. Um ein Rahmenprogramm anbieten zu können, bemühen sich Ziesenhenne und sein Team um Kooperationspartner wie die Volkshochschule Trier und das Generalvikariat. "Zur Neueröffnung am 25. September mit dem Film ,Baader-Meinhof-Komplex' suchen wir dort noch einen Referenten". Mit der Einbettung der Filme in ein themenbezogenes Rahmenprogramm denkt Ziesenhenne in die Zukunft: "Kino wird seine Berechtigung nicht als reine Abspielstätte behalten, sondern nur, wenn es seine Stärke als Ort der Kommunikation ausbaut". Dem soll auch die Umgestaltung des Hauses in ein gediegenes Ambiente dienen, außerdem eine Veränderung des gastronomischen Angebots: "Man wird hier künftig Wein, Kaffee und Tee genießen können", sagt Ziesenhenne. Wer hungrig direkt von der Arbeit komme, könne kleine Speisen bestellen. "Unser Sortiment stellen wir auf mehr hochwertige, frische und ökologische Produkte um". Das gilt sogar für Knabberzeug und bietet echte Perspektiven: Mit Kokosraspeln aus dem Becher statt Chips aus der Tüte weist der Kinoneustart am 25. September in eine raschelfreie Zukunft.

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