Schlechte Erziehung
Ein Filmregisseur bekommt von einem ehemaligen Mitschüler aus dem Internat ein Drehbuch zugesteckt, in dem er auch seine eigene Geschichte wiederfindet. Während das Skript in Rache, Erpressung und Mord gipfelt, greifen auch in der Wirklichkeit die Schatten der Vergangenheit zunehmend um sich und entwickeln sich zu einer beklemmenden Geschichte.
Spaniens Regiestar Pedro Almodóvar wagt in seiner jüngsten Arbeit einen kühnen Spagat zwischen Luis Bunuels surreal überhöhter Gesellschaftskritik, dem Psychothrill Alfred Hitchcocks und der eigenen Vergangenheit. "La Mala Educacion - Schlechte Erziehung" verbindet das gereifte Melodram à la "Alles über meine Mutter" mit den enthusiastischen Homo-Happenings der frühen Jahre. Umgesetzt ist das in einer betörenden, verstörenden Bildsprache der leuchtenden Farben und hypnotischen Kameraperspektiven, zudem sensationell gespielt von Gabriel Garcia Bernal und Fele Martinez in den Hauptrollen. Almodovars Kino funkelt schillernder denn je. (Broadway, Trier)
