Sieben Schwestern und irisches Bier

TRIER. Der TV präsentierte am Freitagabend die Band Reamonn in der Arena, und rund 4000 Fans kamen zum Konzert. Wegen einer Kehlkopfentzündung des Sängers war die "Wish"-Tournee im Herbst abgesagt und verschoben worden.

Frontsänger Rea Garvey ist wieder fit. Das freut die Fans, aber in erster Linie ihn selbst. "Mein Arzt hat mir gesagt, dass ich vielleicht nie wieder singen kann", verriet er in der Arena. Doch er, seine Familie und die Band hätten nach dieser Diagnose im vergangenen Herbst gekämpft und gewonnen. "Deshalb sind wir jetzt hier. Und ich hoffe, ihr verzeiht uns die Verspätung, die paar Monate", bat Rea die rund 4000 Besucher. Das Reamonn-Konzert in Trier war ursprünglich für Oktober 2006 geplant gewesen, wegen einer Kehlkopfentzündung des Sängers dann aber auf Februar verschoben worden.Und plötzlich sind die Letzten die Ersten

Die Fans jedenfalls profitierten von den zusätzlichen Monaten Vorbereitungszeit. "Wir haben die Zeit gut genutzt, wie ihr seht", sagte Rea, nachdem die Band den Hit "Alright" gespielt hatte, bei dem sie sich eine besondere Showeinlage hatte einfallen lassen. Der Song startete mit einem akustischen Gitarren-Solo auf der Hauptbühne, als Rea zu singen begann, stand er auf einer kleinen Bühne mitten im Publikum. Das freute die hinteren Reihen, die nun die ersten Reihen bildeten. Rea hautnah - ein Gefühl von Klubatmosphäre kam dabei auf. Intim war das Konzert auch durch die zahlreichen Anekdoten, die Rea zu den Songs erzählte. Zu "Just Another Night" zum Beispiel sei er durch seine sieben Schwestern inspiriert worden; Frauen, die so viel mehr arbeiten müssten als Männer, um Erfolg zu haben. Der Song "Out of Reach" sei während einer kurzen Reise nach Irland, seinem Heimatland, entstanden - mit viel irischem Bier sowie Essen und dem typischen Wetter. "Ich rede zu viel", stellte Rea fest. "Ich rede immer zu viel." Das Publikum störte es nicht. Bei ihrer "Wish"-Tournee 2007 präsentieren Reamonn ihr aktuelles Album "Wish". Die meiste Stimmung kam in der Arena bei den bekannten, älteren Reamonn-Hits auf. Als die Band "Promise (You and Me)", "Tonight" oder "Star" spielte, gingen die Hände in der Halle von alleine nach oben, es wurde kräftig geklatscht und mitgesungen. Besondere Effekte von Lichtwänden auf der Bühne und Videoeinspielungen untermalten die Rockmusik. Sänger Rea konnte sich auf zwei Bühnenebenen bewegen. Über eine Leiter gelangte er auf die zweite Ebene, thronte so quasi in der Halle und blickte über das Publikum. Das Konzert dauerte rund zwei Stunden. Auf zwei Songs aber warteten die Fans noch. Die gab es dann als Zugabe: "Supergirl" und "The Only Ones". Danach war Schluss. Zum Unterstützen und Einheizen hatten Reamonn gleich zwei Bands dabei. Die Vorgruppe "Lovebugs", fünf Musiker aus Basel in der Schweiz, rockte das Publikum zum Auftakt. Sie erlitten kein Debakel, wie es Vorgruppen leicht passieren kann, sondern kamen beim Publikum gut an, richtig gut. Den ein oder anderen Fan schienen sie sogar im Publikum zu haben: Denn begeisterte Schreie gab es teilweise, bevor Songs überhaupt angespielt waren. Das freute "Lovebugs". Fazit von Sänger Adrian Sieber: "Danke an Reamonn, dass sie uns euch ausgeliehen haben. Es war fantastisch", sagte er. Begeistert war auch Gudrun Mittermeier, Ehefrau von Comedian Michael Mittermeier. Sie selbst steht ebenfalls auf der Bühne - als Sängerin "Somersault". Bevor Reamonn loslegten, versüßte sie dem Publikum die Umbaupause mit sanften Indie-Pop-Klängen, lediglich begleitet von einem Cello und einer Akustikgitarre.CLICK ME SEITE 24

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