Als Christoph Willibald Gluck vor rund 250 Jahren die Oper "Die Hochzeit des Herkules und der Hebe" komponierte, vermochte er sich sicher nicht vorzustellen, dass sein Werk anno 2003 in Trier als witzig-frische Kinderoper inszeniert würde. Regisseur Klaus-Dieter Köhler hat "Die Braut des Herkules" nach Glucks Einakter bearbeitet. Die Ideen sind zahlreich, womit Kinder einen leichten Einstieg ins schwere Thema Oper finden.Einfache Requisiten wie ein Puppentheater oder Plakate von Daniel Küblböck und Robbie Williams garantieren erste Lacher. Aber dann ist Aufmerksamkeit gefragt, wenn es um die Handlung geht. Herkules (Eva-Maria Günschmann), kraftstrotzender Abenteurer und draufgängerischer Sohn von Jupiter, soll mit Hebe (Evelyn Czesla) verkuppelt werden. Dafür sorgt Juno, die göttlich distinguiert von Angelika Schmid verkörpert wird. Die Fäden zwischen realer Kinderwelt und olympischem Stelldichein hält Eva Steines alias Hera Gluck in der Hand. Mit ihrer klaren Sprache findet sie schnell den Zugang zu den Kindern.Wie das bei Opern so ist: Entweder sterben alle zum Schluss oder sie heiraten. Im Falle des Herkules und seiner Braut nimmt die Sache ein gutes Ende. Und ein rasantes noch dazu - gewinnt das Stück doch am Schluss deutlich an Tempo. Was nicht zuletzt Jupiter (Xavier Moreno) zu verdanken ist. Der schmeißt sich mal verliebt an Hera heran oder kämpft zur Freude der Kinder wild mit seinem Umhang.Viel Spielfreude bei den Darstellern, witzige Einfälle und Dialoge machen die Stärken der Kinderoper aus, die durchaus erheiternde Züge einer Persiflage in sich trägt. Das mochten die eigentlichen kindlichen Hauptadressaten vielleicht nicht immer bemerkt haben. Dafür waren sie am Ende über die Sänger, Orchestermusiker, die fantasievollen Kostüme (Carola Vollath) und das Theater-Erlebnis an sich voll des Lobes. Karten gibt es nur für die heu- tige Nachmittagsvorstellung u. Freitag, 4. Juli, 11 Uhr. (0651/7181818)