Traditionsfestival geht weiter

BERNKASTEL-KUES. Die Zukunft der Mosel Festwochen ist beschlossen, das drohende Aus konnte abgewendet werden. Ab dem 1. Januar des kommenden Jahres wird das größte rheinland-pfälzische Musikfestival von einer neuen Trägergesellschaft übernommen und kann laut Kulturmanager Hermann Lewen vollständig in seiner bisherigen erfolgreichen Form erhalten bleiben.

Lange Zeit sah es düster aus für die erfolgreichen Mosel Festwochen. Die Zukunft stand nach dem endgültigen Ausstieg des bisherigen Trägers Kultur&Kur GmbH in den Sternen. Stadt und Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues sahen sich nicht mehr in der Lage, die Hauptlast der gigantischen Kulturveranstaltung zu tragen. Weitere Alleinverantwortung hatten sie abgelehnt. Es fehlte am Geld - und das ist äußerst knapp. Die Festwochen mit ihrer herausragenden Stellung auch über Stadt und Verbandsgemeinde hinaus sollten endlich in breitere regionale Strukturen eingebettet werden. "Die Bedeutung der Veranstaltung für die gesamte Großregion Trier ist mittlerweile immens", erklärte Verbandsbürgermeister Ulf Hangert. Da sei es verständlich, dass die relativ kleine Kultur&Kur GmbH ein Festival dieser Größenordnung nur schwer bewältigen könne. Gefordert wurde eine schnelle Lösung. Was folgte, waren allerdings monatelange Diskussionen und Gespräche (der TV berichtete). Der von vielen ersehnte Durchbruch bei den Verhandlungen um die Festwochen-Zukunft ist nun endlich geglückt. Hermann Lewen verkündete am Donnerstag die Einigung: "Die neue Mosel Festwochen-Gesellschaft steht unmittelbar vor ihrer Gründung." Der Vertrag sei in trockenen Tüchern. Neu einsteigen wird in die Gesellschaft die Mosellandtouristik mit 82,6 Prozent Geschäftsanteil. Die Stadt Bernkastel-Kues beteiligt sich jetzt mit 17,4 Prozent. Seinen Sitz wird das neu zu gründende Unternehmen ebenfalls wie bisher in der Doppelstadt an der Mittelmosel beziehen. Unterstützung kommt auch künftig vom Land, das laut Lewen 125 000 Euro jährlich beisteuern soll. Die nächste gute Nachricht: Geschäftsführer und Intendant Hermann Lewen bleibt dem Festival ebenfalls weiterhin erhalten. Der ambitionierte Kulturmanager wird seine Arbeit unter den neuen Strukturen fortsetzen. Er hatte die im Jahr 1985 ins Leben gerufene Veranstaltung in der Vergangenheit zum wichtigsten Kulturfestival der Region ausgebaut. Über den positiven Ausgang der Gespräche zeigten sich die Beteiligten am Ende hoch erfreut: "Mit der gefundenen Lösung sind wir alle mehr als zufrieden. Wir haben damit einen wesentlichen Schritt erzielt", erklärte Verbandsbürgermeister Ulf Hangert. Um auch die langfristigen Entwicklungspotenziale des bedeutenden Festivals sichern zu können, sei die Umstrukturierung auf die nun gefundene, wesentlich breitere Ebene wichtig. Nur so könne man der Bedeutung der Mosel Festwochen gerecht werden, so Hangert. Mit rund 13 000 Besuchern, einer durchschnittlichen Platzauslastung von 84 Prozent und Gesamteinnahmen von etwa 250 000 Euro habe das diesjährige Kulturfestival, das in wenigen Tagen in Trier zu Ende gehen wird, ein beachtlich gutes Ergebnis erzielt, erklärte Lewen. Es sei zu hoffen, dass es im nächsten Jahr in ähnlicher Güte und Qualität weitergehe. An der 20-jährigen Erfolgsstory kann also auch künftig weitergeschrieben werden.

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