(T. K.) Das ist Elite-Soldat Waters (ein kahlrasierter Bruce Willis) nicht gewohnt: Er will eine US-Ärztin (Monica Bellucci, auch im Dschungel bestens geschminkt) aus einem afrikanischen Bürgerkriegs-Gebiet retten, aber die weigert sich standhaft. Erst als er ihre Patienten mit durch den Dschungel führt, willigt sie ein. Das ist zwar nur eine Finte des Soldaten, der nicht plant, die Verletzten wirklich zu evakuieren - aber angesichts eines Massakers der finsteren Rebellen entscheidet er sich anders. Ein langer Marsch durch den Dschungel beginnt, und die Truppe ist in ständiger Gefahr, von ihren Jägern getötet zu werden."Tränen der Sonne" kommt ähnlich pompös daher wie sein Titel, gibt sich gewichtig und offenbart, nichts Neues im aktuellen US-Kriegsfilm, eine schlichte Weltsicht. Wenn die Dinge politisch im Argen liegen, rauscht ein US-Flugzeugträger durchs Wasser, und die Weltpolizei greift ein. Die ist hier anfangs ein bisschen zynischer gezeichnet als üblich: Nur die Rettung der weißen Ärztin zählt, die schwarzen Verletzten sind unwichtig. Doch durch die Kriegsgräuel kommt der Elite-Soldat ins Grübeln über Sinn und Unsinn seiner Handlungen - was Bruce Willis durch eine Miene ausdrückt, die auf schweres Sodbrennen schließen lässt.Der Film zeigt Härten des Krieges in drastischen Bildern, bedröhnt sie allerdings mit Hans Zimmers bisher penetrantester Musik, einer zähen Ethno-Soße, und lässt seine harten Elite-Soldaten blass werden angesichts der Brutaliät - als hätten sie so etwas noch nie gesehen und noch nie selber angerichtet. Die große Politik und die Rolle der USA in Afrika wird ohnehin ausgeblendet, hier geht es nur um Cowboys und Indianer, um weiße Helden, ihre schwarzen Schutzbefohlenen und die noch schwärzeren Bösewichter, die merkwürdigerweise sogar unter sich mit bizarrem Akzent sprechen.Am Ende bettet Willis sein Haupt an die Schulter von Frau Bellucci wie ein müder Säugling. Was wird er nun tun? Bei der Armee kündigen und ab in die Friedensbewegung? (Cinemaxx, Trier)