Verschwende deine Jugend
(U. M.) 1981 zuckt Deutschland im Sound-Gewitter der Neuen Deutschen Welle. Nur in München spielen die Trends noch keine Rolle, weshalb sich ein jugendlicher Bankangestellter, der für Freunde nebenher eine Amateur-Band betreut, entschließt, ein großes Konzert aufzuziehen.
Er kündigt sogar DAF als Hauptgruppe an, aber die wissen noch gar nichts von ihrem Glück. Rockwärts zu den Anfängen der 80er lautet der Kurs für die zweite Regiearbeit von Benjamin Quabeck, der nach seinem Debüt "Nichts bereuen" nun eine weitere großartige Studie über jugendliche Befindlichkeiten an der Schwelle zum Erwachsenwerden vorlegt. Tom Schilling zeigt seine bislang beste Leistung als Harry Pritzel, immer voll im Stress zwischen Bankjob, Geldnot, einer süßen Freundin mit fürchterlichem Plattengeschmack und einer heiß geliebten Band, in der Robert Stadl ober und Jessica Schwarz vor allem durch Beziehungsstress und Starallüren glänzen. Hier ist eine originelle Story, hier und da noch mit etwas Sand im Handlungsgetriebe, aber vollgetankt mit echtem Zeitkolorit, echten Gefühlen, Witz, Pfiff und Sinn für die Hingabe im Dienste der Sache. (Cinemaxx, Trier)
