Vorwärtsdrängende Verve und subtile Lyrik

Das vorletzte Konzert der Mozart Wochen Eifel war, präsentiert vom Trierischen Volksfreund, eine Kooperation mit den Nachbarn aus Luxemburg. Mit Beethovens Pastorale und Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 war das Festival zu Gast im fast ausverkauften Cube 521 in Marnach.

 Sergei Markin. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Sergei Markin. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Marnach. (gkl) Zweifellos hatte das Konzert der Mozart Wochen Eifel im luxemburgischen Marnach Applaus verdient. Applaus zumindest für die Leistung, die der junge Kaliningrader Pianist Sergei Markin bei seiner Interpretation des Klavierkonzertes Nr. 1 in b-Moll von Peter Tschaikowsky erbrachte. Es war kaum zu erwarten, dass es dem 19-Jährigen gelingen würde, dieses höchst anspruchsvolle Werk so überzeugend darzustellen. Überzeugend war nicht nur seine Technik, seine brillanten Läufe, seine Virtuosität. Überzeugend war auch sein musikalisches Einfühlungsvermögen, die vorwärtsdrängende Verve im ersten und dritten Satz, die subtile Lyrik, mit der er den zweiten Satz gestaltete. Markin ist ein Name, den man sich merken sollte. Wünschenswert wäre gewesen, auch der Rest des Abends hätte für Enthusiasmus sorgen können. Dem aber stand so manches im Wege. Nicht nur die trockene und ungnädige Akustik des Cube 521. Vor allem war es die Baltische Philharmonie, deren Stammbesetzung aus Mitgliedern des Kaliningrader Sinfonieorchesters besteht. Ihr Spiel war unter der Leitung von Arkadi Feldmann mäßig bis enttäuschend. Schon der Auftakt, Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 6 in F-Dur, ließ viel von dem vermissen, was man von einem professionellen Klangkörper erwarten durfte. Zusammenspiel, saubere Intonation, Spielfreude waren Prädikate, die es hier nicht zu verteilen gab. Wohl aber muss man dem Orchester das Kompliment machen, dass es an zwei Stellen, an denen manch anderer Dirigent abgebrochen hätte, wieder zueinander fand.

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