Grenzen sind nur Linien

Trier · Ein mitreißendes Konzert haben der Songwriter Cris Cosmo und seine Band in der Tufa Trier gegeben. Ihre so professionelle wie energiegeladene Show zündete mit einer Mischung aus Reggae, lateinamerikanischen Rhythmen, Club-Beats und engagierten Texten.

 Tanzbare Musik, engagierte Texte und eine charismatische Ausstrahlung machen das Konzert von Cris Cosmo (rechts) und seiner Band, im Bild Darius Schahbasian (links) und Ferdinand Reiff, zum Erlebnis. TV-Foto: Anke Emmerling

Tanzbare Musik, engagierte Texte und eine charismatische Ausstrahlung machen das Konzert von Cris Cosmo (rechts) und seiner Band, im Bild Darius Schahbasian (links) und Ferdinand Reiff, zum Erlebnis. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Die Bestuhlung vor der Bühne im großen Saal ist vorsorglich weggeräumt worden. Und tatsächlich dauert es nur wenige Minuten, bis sich der freie Raum in eine Tanzfläche verwandelt.
Cris Cosmo und seine Band beginnen ihr Konzert mit den Liedzeilen "Kommt doch weiter nach vorn", getragen von einem Reggae, der sofort ins Bein geht. "Musik für die Bewegung" heißt einer der Titel des 36-jährigen Songschreibers, und das ist Programm. Gleich schon beim nächsten Titel "Minha Menina" fliegen Hüften zu lateinamerikanischen Rhythmen.
Cris Cosmo, geboren als Christian Gingerich, war einige Zeit in Chile als Straßenmusiker unterwegs. Dort nahm er nicht nur musikalische Einflüsse auf, sondern erhielt auch seinen Künstlernamen, der sich von "Kosmopolit" ableitet. Genau das ist er im besten Sinne des Wortes. Mit lebensfrohen Rhythmen aus Lateinamerika und der Karibik, gepaart mit westlichen Clubbeats vereint er Kulturen. Verbindung stiftet er auch mit den engagierten und tiefgründigen Texten seiner Lieder, die er überwiegend in Deutsch aber auch Portugiesisch singt.
In "La Misma Terra", einem brandneuen Titel des bald erscheinenden vierten Albums, erinnert er daran, dass wir alle auf einer Welt leben und Grenzen nur Linien sind. In "Alle in einem Boot" oder "Sandkorn" appelliert er, aktiv zu werden und Widerstand gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen zu leisten.
Das Weltverbesserungsideal kommt bei ihm nicht moralinsauer sondern lebensbejahend daher. Immer wieder geht es, auch in leisen Tönen, um Menschliches wie Nähe und Liebe als Ausgangspunkt für positive Veränderungen. Serviert wird das Ganze mit großer Spielfreude, viel Herzblut und Pep. Chris Cosmo, der an der Popakademie in Mannheim ausgebildet wurde, auf eine Echo-Nominierung, die Teilnahme am Bundesvision Song Contest, drei Alben und etliche erfolgreiche Singles zurückblickt, hat eine hoch professionelle Band um sich geschart. Sie heizt mit fetzigen Bläsersätzen, markanten Bass- und Schlagzeug-Linien sowie solistischen Improvisationen kräftig ein. Über allem schwebt die sonnig-positive Ausstrahlung ihres Frontmanns an Akustikgitarre und Mikrofon, Chris Cosmo. Einziger Wermutstropfen: die unverdient bescheidene Zahl von 60 Besuchern.

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