Autos erneut mit Eisenschwefel-Feinstaub verschmutzt

Luxemburg · Das Gas-Dampf-Turbinen-Werk im luxemburgischen Esch steht erneut am Pranger. Nach dem Ortsteil Raemerich ist nun auch Beles von Feinstaub der Twinerg betroffen. Die Umweltverwaltung reagiert ungehalten und fordert erneut Aufklärung.

Am Dienstag hatte ein Einwohner aus Beles eine Feinstaubverschmutzung in mehreren Straßen der Ortschaft gemeldet. Wie zuvor Anfang September in Esch wurden wieder Autos mit Feinstaub verschmutzt. Nach Angaben des Luxemburger Tageblatts ist in beiden Fällen der mutmaßliche Verursacher die Twinerg, das Gas-Dampf-Turbinen-Werk in Esch-Raemerich. Am Mittwoch wurde auch die Umweltverwaltung (AEV) informiert. Laut AEV seien die Straßen Michel Rodange und Sigefroid in Sanem betroffen.

Dieselbe Umweltverwaltung beklagte sich am Donnerstag, dass Twinerg ihr den ausführlichen Bericht über den ersten Zwischenfall in Esch noch immer nicht zugestellt hat. Dabei sollte das innerhalb der zwei ersten Wochen nach der unerlaubten Staubemission erfolgen. Die AEV hatte die Firma aufgefordert, sie über die Ursachen und die ergriffenen Maßnahmen aufzuklären. Erst dann könnte die Anlage wieder hochgefahren werden.

Twinerg habe gegen die gesetzlichen Vorgaben verstoßen, die die Anrainer vor Gas- und Staubentwicklung schützen, so die AEV weiter. Twinerg müsse beweisen, dass sich ein derartiger Vorfall nicht mehr ereignen wird. Die Kraftwerkanlage dürfe bis auf Weiteres die Produktion nicht aufnehmen.

Den Bewohnern von Sanem rät die AEV, Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten vor dem Verzehr gründlich zu waschen. Beim Feinstaub handele es sich um dieselbe Substanz wie in Esch: Eisenschwefel-Partikel.

Twinerg war von der Gemeinde Sanem über den Vorfall informiert worden. Eine Schadenserhebung im Metzerlach/Beles hat bereits stattgefunden.

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