Frühförderung wichtig für die Integration

In der Familienpolitik wurden bislang die konkretesten Reformen von Luxemburgs Regierung durchgesetzt - mit unterschiedlichem Tenor je nach Betroffenheit.

Handelskammer-Geschäftsführer Marc Wagener bewertet die Reform des Kindergeldes (einheitlich 265 Euro für jedes Kind und Abschaffung der Staffelung nach Zahl der Kinder) sowie die Abschaffung der Mutterschafts- und Erziehungszulage positiv: "Eine Unrechtbehandlung gemäß der Kinderzahl wurde abgeschafft. Die Zulagen waren teuer und standen konträr zur Förderung der Erwerbstätigkeit bei Frauen", sagt er.
Demgegenüber sieht Wolfgang Schnarrbach (OGBL) dies als "Entscheidung zulasten der Grenzgänger". Auch in Luxemburg wird die Einschränkung der Familienleistungen kritisch beäugt. "Da die Reform des garantierten Mindesteinkommens noch aussteht, reichen die Leistungen für bedürftige Familien hinten und vorne nicht aus", sagt Caritas-Sprecher Robert Urbé. Dass die Kinderbetreuung ausgebaut werden soll, wird begrüßt. Wagener: "Frühförderung ist ein Muss zur Integration und dem Erhalt der Mehrsprachigkeit." Auch eine Flexibilisierung des Elternurlaubes wurde angestoßen. Allerdings: "Auch wenn es einen Anspruch bis zum 5. Lebensjahr des Kindes gibt, nehmen nur zehn Prozent der Väter dies in Anspruch, weil die Einstellung der Unternehmer negativ ist", sagt Schnarrbach. Geht es um die Praxis, tun sich laut Wonnebauer die Luxemburger Behörden schwer. "Die Bearbeitung bei der Familienkasse dauert lange, auch wird die Antragstellung erschwert, weil Formulare auf Französisch zugeschickt werden, obwohl es sie auf Deutsch gibt." sas

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