Letztes Rendezvous mit Emmanuel

Fast ein Jahrzehnt stand Emmanuel Krivine an der Spitze des OPL - und war damit maßgeblich verantwortlich für eine von allen Seiten attestierte künstlerische Konsolidierung. In seiner letzten Saison als Chefdirigent zieht er in fünf Konzerten noch einmal alle Register.

Zum Auftakt interpretiert am 19. September Jean-Yves Thibaudet Ravels "Klavierkonzert für die linke Hand", eingerahmt von Strawinskys Feuervogel und Dvoraks siebter Sinfonie.
Am 3. Oktober steht neben Schubert und seiner 5. Sinfonie mit Alexander Zemlinsky ein Klassiker der Moderne auf der Agenda. Bei seiner lyrischen Symphonie übernehmen Sylvia Schwartz und Detlef Roth die Gesangsparts.
Mit Anton Bruckners neunter Sinfonie dirigiert Emmanuel Krivine am 23. Januar einen der ganz dicken Brocken des Klassik-Kanons - und stellt als reizvollen Kontrast Mendelssohns Violinkonzert mit Grammy-Preisträger Gil Shaham voran.
Die Streicher stehen im Mittelpunkt des Sinfoniekonzertes am 6. März. Alisa Winterstein, Cello, und Dagmar Ondracek, Bratsche, bringen unter anderem Blachers Paganini-Variationen zu Gehör. Außerdem im Angebot: Prokofievs "Symphonie classique" und "Don Quixote" von Richard Strauss.
Am 5. Juni steht das letzte Sinfoniekonzert der Ära Krivine an: Webern "Passacaglia op. 1", Mahlers Kindertotenlieder (mit einem Meister-Interpreten wie Matthias Görne) - und dann kommt als Lebewohl "Also sprach Zarathustra". Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Krivine und das OPL bleiben aber auch ihrer Linie treu, dem Publikum spannende Gastdirigenten zu präsentieren. Sie könnten diesmal kaum unterschiedlicher sein. Da ist zunächst Nikolaj Znaider, als Geiger ein weltweit bekannter Virtuose, als Dirigent aber erst seit wenigen Jahren auf dem Weg an die Spitze. Am 17. Oktober dirigiert er Tschaikowskis Winterträume-Sinfonie und nimmt sich gemeinsam mit Maximilian Hornung Dvor{breve}áks Cello-Konzert an.
Eliahu Inbal ist mit 78 Jahren genau doppelt so alt wie sein israelischer Landsmann Znaider. Am 24. April wird er in seiner unnachahmlichen Weise die sechste Sinfonie von Mahler interpretieren - die er, wie alle Mahler- und Bruckner-Sinfonien auch auf Tonträger eingespielt hat.
Das Abo-Paket "Les grands rendez-vous" mit sieben Konzerten kostet zwischen 167 und 365 Euro (ermäßigt: 111 bis 243 Euro ). An allen Abenden fährt ein Shuttlebus aus Trier.

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