Schobermesse in Luxemburg gestartet: Auf zur größten Kirmes der Großregion!

Luxemburg · Höher, schneller, atemberaubender: An diesem Wochenende ist mit der Schueberfouer (Schobermesse) die größte Kirmes in der Großregion gestartet. Mit der 675. Auflage wahren die Luxemburger auch in diesem Jahr noch viele historische Elemente. Doch der Jahrmarkt der Attraktionen wird immer spektakulärer.

 Jahrmarkt der Attraktionen: Die 675. Luxemburger Schobermesse ist eröffnet. TV-Foto: Friedemann Vetter

Jahrmarkt der Attraktionen: Die 675. Luxemburger Schobermesse ist eröffnet. TV-Foto: Friedemann Vetter

Wer nicht auf der Schueberfouer (Schobermesse) war, hat Luxemburg und die Luxemburger nicht von einer ganz speziellen Seite gesehen.
Seit Freitag ist die 675. Fouer auf dem Champ du Glacis im Stadtteil Limpertsberg geöffnet (bis zum 9. September), und für die Bürger ist es fast eine nationale Pflicht, die Schobermesse besucht zu haben. Dazu schließen viele städtische Betriebe und Banken jeweils montags - quasi ein "Kirmes-Frei" für die Beschäftigten. Folglich zählt man jährlich etwa zwei Millionen Besucher auf der Fouer, Mehrfachbesuche inbegriffen.

Gebaackene Fesch (Backfisch) und Schappnougat (Scheibennougat): Was heute Luxemburgs größte Kirmes mit scheinbar mehr Pommesbuden als Fahrgeschäften ist, war zur Zeit der Gründung im Jahr 1340 ein wichtiger Viehmarkt für die Bauern des Ländchens. Auf Jang de Blannen (Johann der Blinde) geht die Idee des Marktes zurück, der ihn als Graf von Luxemburg am Tag vor St. Bartholomäus für acht Tage ins Leben rief - daher auch der alte Name Bartelsméismaart (Bartholomäusmarkt). Der Name geht wohl auf den Ort zurück, auf dem der Markt zunächst stattfand, nämlich Schuedburg, das heutige Heilig-Geist-Plateau. 1610 zog man in den Stadtteil Limpertsberg.Eröffnung mit Hämmelsmarsch


Im 18. Jahrhundert wandelte sich der Markt für Stoffe und Tiere in einen Jahrmarkt der Attraktionen: Varieté, Tanzlokale und Zirkus - in Luxemburg wurden jeweils die neuesten Vergnügungsevents präsentiert. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Im Jahr 1909 wurden sogar eigens Sonderzüge von Paris ins Ländchen eingerichtet.

Traditionell eröffnet wird die Schobermesse nach der Durchtrennung eines Trikolorebandes von einer Schafherde und deren Hirten, die mit Musikgruppen durch die Stadt ziehen, der sogenannte Hämmelsmarsch (Marsch der Hammel). Die Marschmelodie war bis 1859 gar die Nationalhymne des Großherzogtums. Weitere spannende Daten sind der Buergermeeschterdaag (Bürgermeistertag 25. August), der Kinneginendaag (Königinnentag 27. August) und das Freedefeier um Rond-Point Schuman (Feuerwerk am Kreisel Schuman 11. September): Ersteres ist für die Luxemburger eine Augenweide: Ihre Gemeinde-Oberen kellnern an diesem Abend in den Restaurants der Fouer. Der Königinnentag bietet ebenfalls was fürs Auge: Schönheits-, Bier- und Weinköniginnen der Großregion geben sich ein Stelldichein, und das Feuerwerk ist der krönende Abschluss des 20-tägigen Festes.
Extra Die Schueberfouer


Die Schueberfouer ist täglich geöffnet von Mittag bis 1 Uhr, freitags und samstags bis 2 Uhr. Besucher aus der Region Trier sollten die P+R Parkplätze ansteuern: Bouillon, Sud (Howald), Stade und Kirchberg - und den kostenlosen Bus nutzen. In diesem Jahr gibt's 26 Fahrgeschäfte, 15 Kinderattraktionen, 38 Restaurants und Imbisse, 20 Süßwarenstände, 86 Lotterien und 89 Kramerstände. Die spektakulärsten Fahrgeschäfte für Leute ohne Höhenangst und nervösen Magen sind: Avenger (fährt komplett über Kopf), Shake & Roll (sich schnell um sich selbst drehende Gondeln, die Loopings machen), The Tower (35 Meter hohe Neuheit auf 1000 Quadratmetern und neun Etagen. sas

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