25 Jahre hinterlassen Spuren

MÜLHEIM. (urs) Nach 25 Jahren, davon 20 als Leiterin der Kindertagesstätte Mülheim, nimmt Inge Drodtloff Abschied. Für die 60-Jährige beginnt am Donnerstag die Freistellungsphase der Altersteilzeit. Nachfolgerin ist Hildegard Ody aus Trier.

Seinen langjährigen Wirkungskreis zu verlassen, fällt niemandem leicht. So kämpft auch Inge Drodtloff mit den Tränen, als es offiziell Abschied nehmen heißt. Als Leiterin der Kindertagesstätte Mülheim hat sie in den 25 Jahren, die sie in diesem Haus wirkte, eine ganze Generation Kinder begleitet. Stellvertretend für all diese Jahrgänge sagen ihr die Kleinsten nun dafür Danke. Mit einem Riesenstrauß, den sie ihr Rose für Rose überreichen, versüßen sie ihr den Wechsel in die Freistellungsphase der Altersteilzeit. Und mit einem Kalender, der in zwölf Fotos die Erinnerung an sie wach hält und die scheidende Leiterin mit zwölf Gutscheinen zu künftigen Picknicks oder zum Basteln einlädt. Trotz dieses für Drodtloff "bewegenden" Lebewohls überwiegt bei der 60-Jährigen nicht die Traurigkeit. "Ich gehe mit einem guten Gefühl", sagt die in Rumänien ausgebildete Grundschullehrerin, die 1981 aus Siebenbürgen übersiedelte. Diese Stelle zu bekommen, sei für sie damals "ein großes Glück" gewesen, weiß die Mutter eines Sohnes bis heute zu schätzen. Zu ihrer positiven Einstellung beim Abschiednehmen haben nicht zuletzt die Vorbereitungen der vergangenen Wochen beigetragen. "Die Kinder haben so schön dichtgehalten", lobt sie deren hartnäckige Verschwiegenheit, bei der sich auch die Eltern eingebunden fühlten. Ganz in Drodtloffs Sinne - obschon ebenfalls vor ihr geheim gehalten - sei auch die Idee gewesen, ihre Nachfolgerin gleich beim Gottesdienst mit in den Kreis hineinzunehmen. Daher kann sich Hildegard Ody, bisher Leiterin der Integrativen Kindertagesstätte "Leuchtturm" in Trier-Nord, vom ersten Tag an aufgenommen fühlen. Die aus dem Saarland stammende 51-Jährige, die seit zehn Jahren in Trier lebt und arbeitet, verbindet mit ihrer neuen Aufgabe gezielte Erwartungen: "Ich hatte die Sehnsucht, in einem Ort zu arbeiten, wo Gottes Wort an erster Stelle steht." Und in Mülheim sei es selbstverständlich, die Kinder in diesem Sinne begleiten zu können. Entsprechend sei ja auch der Einstieg des Gottesdienstes mit dem Thema "Auf allen Wegen" gewesen. Die Gemeinschaft, die sie hier spüre, habe sie bewogen, die weitere Fahrt zur Arbeitstelle auf sich zu nehmen. Wolf-Rüdiger Pfalz, Synodalbeauftragter für die Kindertagesstätten im Kirchenkreis, dankte Drodtloff für die Spuren, die sie in der Mülheimer Tagesstätte hinterlassen habe. Die Kindertagesstätte habe der scheidenden Leiterin viel zu verdanken, versicherte Pfarrer Thomas Berke. "Sie hat mit ihrer Persönlichkeit den Kindergarten geprägt."

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