77 Jahre jung und kein bisschen heiser

PIESPORT. Piesporter Narren feiern elf mal sieben Jahre "Mir sen‘se" mit einer Prunksitzung in der Moseltalhalle. Der Karnevalsverein begeisterte mit abwechslungsreichem Programm ein gut gelauntes Publikum.

Noch bevor die Musiker einen Ton gespielt hatten, gab es die erste Überraschung. Jeder Besucher bekam eine kleine Flasche mit hochprozentigem Inhalt geschenkt. "Sieben mal elf ist eine Schnapszahl. Was lag da näher, als denselben zu verschenken?", fragte Peter Seibel, der die Sitzung pünktlich um 20.11 Uhr eröffnete. Kurz darauf fegte die Jugendgarde zum Auftakt über die Bühne und bereitete den Boden für einen gelungenen Abend. Das Dreigestirn zog ein und wenige Minuten später sang und schunkelte der ganze Saal, angestiftet von den Rhythmen der Winzerkapelle Moselloreley. Prinz Heinz der Erste, Bauer Horst Willi und die Jungfrau Hermine von Wein und Brand verstanden, das Publikum mit Scherzen und Gesängen zu unterhalten. Aber auch das Kinderprinzenpaar, Jan der Erste und Lisa die Erste, Prinzessin von Anmut und Grazie, bewiesen, dass sie nicht auf den Mund gefallen sind. Als der Elferrat, das Dreigestirn und das Kinderprinzenpaar ihre Plätze eingenommen hatten, war die Bühne frei für den Nachwuchs. Im Blitzlichtgewitter ihrer Eltern tanzten und hüpften sich die Kinder in die Herzen der Gäste. Es folgte das Ehepaar Leiendecker, das dem Publikum Einblicke in ihre intimsten Geheimnisse gewährte. Aber wer Genaueres erfahren will, muss die beiden schon selber fragen. Nur ein Beispiel sei - mit Verlaub - an dieser Stelle erlaubt: "Was macht eine Frau morgens mit ihrem Arsch? Sie schmeißt ihn aus dem Bett und macht ihm Frühstück." Das Publikum hatte seine Freude an den beiden. Aufgelockert durch einen Auftritt der Jugendgarde gab es den nächsten Wortbeitrag. Die Narren erfuhren, dass ein "hohes Tier mit Ausraster und 22 Buchstaben" der Verbandsbürgermeister ist. Und erstaunt nahm das Publikum zur Kenntnis, dass 20 geteilt durch fünf nicht vier sondern 13 ist. Es folgten akrobatische Tanz- und Showeinlagen. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang das Männerballett. Die Narren wollten die Truppe nicht von der Bühne lassen. Ihr Auftritt zeichnete sich durch männliche Grazie und tollkühne Kunststücke aus. Das Publikum lies sich begeistert auf jede Darbietung ein und sparte nicht mit Applaus. Eine gelungene Prunksitzung die zu mitternächtlicher Stunde im Finale ihren Höhepunkt fand. Die einhellige Meinung: Ein toller Abend! "Aber stellen Sie sich vor, was hier los wäre, wenn die Vereine, ,Mir sen'se' und ,Narren Juchee', eine Sitzung gemeinsam machen würden?", fragten einige Besucher zum Abschied hinter vorgehaltener Hand. Diese Frage geht an die Vereine weiter. Mal sehen, wie die Antwort ausfällt.

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