Abschießen oder entschädigen

Was sich seit Jahren in Wolf und Traben-Trarbach abspielt, ist ungeheuerlich. Wildschweine verwüsten Gärten, durchpflügen Weinberge, fressen junge Rebtriebe. Jetzt der traurige Höhepunkt: Allein in einem Weinberg vertilgten die Schwarzkittel edle Rieslingtrauben im Wert von mindestens 20 000 Euro. Verwaltung, Behörden, Politiker - sie alle schauen zu und lassen die Winzer auf ihrem Schaden sitzen. Zugegeben: In den vergangenen Jahren sind im Zuge der Schweinepest-Bekämpfung die Schwarzwildbestände reduziert worden. Doch im Fall Traben-Trarbach/Wolf reicht das noch nicht. Experten wissen, dass die "Wildschweinplage" vor allem durch den Abschuss der Frischlinge eingedämmt werden kann. Im vergangenen Jahr zahlte das Land 50 Euro pro erlegtem Schweinchen, in diesem Jahr nur noch 25 Euro. Außerdem sind die Gelder, die der Kreis Bernkastel-Wittlich erhielt, bereits verbraucht. Die Folge: Weniger Geld, weniger erlegte Frischlinge. Am wirkungsvollsten wäre aber eine Gesetzesänderung. Wenn der Jagdpächter verpflichtet wird, auch die in die Zehntausende Euro gehenden Schäden im Weinberg zu ersetzen, er würde alles tun, damit es erst gar nicht so weit kommt. w.simon@volksfreund.de

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