Als wäre es ein fremdes Land - Mosel mit Exotikflair

Seit fünf Monaten gibt es die direkte Flugverbindung Berlin-Schönefeld zum Hahn. Neue Gästegruppen in Ostdeutschland werden nun von der Mosellandtouristik verstärkt beworben, um die Region als ideales Ziel für einen Kurztrip zu vermarkten.

Bernkastel-Kues. (ako) Rund eine Stunde lang sitzt ein Moseltourist aus Berlin oder Brandenburg im Flieger, bis er im Hunsrück landet und dann gegen einen Obolus von neun Euro per Ruftaxi direkt zu seinem Gastgeber gelangt. "Die Linie hat laut Ryanair derzeit das größte Wachstumspotenzial", schildert Sabine Winkhaus-Robert, Leiterin der Mosellandtouristik, die optimistisch stimmenden Zahlen.

Bislang weit entfernte touristische Zielgruppen sind nun erheblich näher gerückt. Ein Wochenend- oder Kurztrip an die Mosel ist seitdem für Ostdeutsche leicht machbar geworden.

Um die Ferienregion mit den Themen Wein, Kultur und Sport dem dortigen Publikum bekannter zu machen, hat die Mosellandtouristik gemeinsam mit der Rheinland-Pfalz-Touristik eine Pressereise für Medienvertreter und Multiplikatoren veranstaltet. Die Resonanz auf zwei Tage Moselerlebnis mit Römerschiff und Römersteig, Nachtwächterführung durch Traben-Trarbach, Weinkulturellem Zentrum in Bernkastel-Kues und lukullischen Highlights war durchweg positiv.

Die Berichterstattung über das Moselland in den Medien Mittel- und Ostdeutschlands dürfte nach Auskunft der Reisejournalisten Lust machen auf Moselfreizeit. Für hiesige Ohren besonders erstaunlich ist allerdings nicht unbedingt die Begeisterung angesichts von Spitzenweinen und Steillagen, von malerischer Architektur und antikem Erbe. Dietmar Philipp, Redakteur der Märkischen Allgemeinen Zeitung, bringt es auf den Punkt: "Für uns ist die Moselregion regelrecht exotisch, als wäre es ein fremdes Land in Europa. Hier lebt tatsächlich eine ganz andere Kultur, auch wenn es viele spannende historische Verbindungen zwischen Berlin und der Mosel gibt. Wir finden hier ein Stück Deutschland, wie wir ‚Ossis' es bislang nicht kennen."

Peter Marquardt vom Mitteldeutschen Rundfunk plant mehrere Beiträge über das Moselland, wobei er betont: "Es ist zwar sehr einfach geworden, schnell für zwei Tage her zu kommen. Aber ich werde den Hörern nahe legen, sich dennoch mehr Zeit zu nehmen. Es gibt so viele faszinierende und neue Eindrücke, die sind für einen einzigen Wochenendtrip eigentlich zu schade."

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