"Auf Sparkante genäht"

Nicht viel Neues zur finanziellen Lage der VG Kröv-Bausendorf: Der Haushalt 2008 kann ausgeglichen werden, die Schulden steigen, alle Fraktionen bescheinigen der Verwaltung, wie bereits ein Jahr zuvor, ein effektives Wirtschaften, und VG-Chef Otto Maria Bastgen ist, wie im Vorjahr, zufrieden: Er spricht von einem gesunden Leistungswillen.

 Die Sanierung des Kröver Freibades schlägt erheblich zu Buche. Das Schwimmerbecken (Vordergrund) erhielt bereits eine neue Edelstahl-Auskleidung, die Großrutsche (Hintergrund) muss noch komplett erneuert werden. TV-Foto: Winfried Simon

Die Sanierung des Kröver Freibades schlägt erheblich zu Buche. Das Schwimmerbecken (Vordergrund) erhielt bereits eine neue Edelstahl-Auskleidung, die Großrutsche (Hintergrund) muss noch komplett erneuert werden. TV-Foto: Winfried Simon

Kröv. "Wir werden 2008 gut vor ankommen", meinte CDU-Sprecher Peter Tries. "Es ist der Beweis erbracht, dass kleine Verwaltungseinheiten sehr wohl effektiv arbeiten können", sagte SPD-Sprecher Dieter Junk. Und Wilhelm Müllers (FDP) stellte fest: "Der Haushalt ist - wie auch in den Vorjahren - auf Sparkante genäht." Leichter Optimismus überwiegt im Verbandsgemeinderat Kröv-Bausendorf, obwohl sich die Verschuldung von 2,98 Millionen Euro auf 3,34 Millionen Euro erhöhen wird. Weitere Kredite in Höhe von 433 000 Euro müssen aufgenommen werden. Aber mit dem Erreichten, sprich in die Zukunft weisende Investitionen, sind die Räte durchweg zufrieden. Der Umbau des Rathauses steht vor dem Abschluss, und die Sanierung des Kröver Freibades macht Fortschritte. Mehr als ärgerlich allerdings: Die Kosten für die Sanierung haben sich enorm erhöht (der TV berichtete). Die Verbandsgemeinde muss der Ortsgemeinde Kröv mit weiteren 98 000 Euro zur Seite springen. Größte Investition ist aber die Anschaffung eines Feuerwehrautos für Bengel. Kostenpunkt: 180 000 Euro. Für die Erneuerung der Schulturnhalle Kröv sind 144 000 Euro veranschlagt, für die Bootsanleger in Kinheim, Kröv und Reil 141 000 Euro. 3,386 Millionen Euro umfasst der Verwaltungshaushalt der VG Kröv-Bausendorf, das sind 1,75 Prozent mehr als im Vorjahr. Stolz ist VG-Chef Bastgen, weil die VG trotz 40 Prozent Umlage umgerechnet nur 224 Euro pro Einwohner erhebt. Die durchschnittliche Umlagegrundlage liege hingegen, so Bastgen, auf Kreisebene bei 240 Euro. Und Bastgen verwies, wie bereits in den Vorjahren, auf die günstige Personalstruktur in der Verwaltung. 22,14 Stellen (ohne Arge-Mitarbeiter) seien ausgewiesen, der Bedarf liege laut Gutachten des Landesrechnungshofes aber bei 25,42 Stellen.Ebenso wie den Haushalt verabschiedete der VG-Rat auch die Wirtschaftspläne der VG-Werke - Abwasser und Wasser - einstimmig. Unerfreulich für die Bürger: Die Kanalgebühren steigen um fünf Cent von 2,07 Euro auf 2,12 Euro, und auch der Wasserbezug wird teurer, denn der wiederkehrende Beitrag erhöht sich um 6 Euro pro Grundstück. MeinungBisschen dürftig Sicher: Der Haushalt einer Verbandsgemeinde bietet, im Gegensatz zu einem Stadtetat, wenig Möglichkeiten für Interpretationen. Die wesentlichen Aufgaben beschränken sich auf den Brandschutz, Schulaustattung, Sozialhilfe sowie Wasser und Abwasser. Da gibt's kaum finanziellen Spielraum. Doch nur die Zahlen zu verlesen, wie es die Fraktionen im Verbandsgemeinde-Rat Kröv-Bausendorf taten, ist ein bisschen dürftig. Sie verzichteten auf jegliche Bewertung mit Ausnahme einiger Belanglosigkeiten (siehe Text). Ein paar Vorschläge in Richtung Verwaltung beziehungsweise Bürgermeister sollten schon drin sein. w.simon@volksfreund.de

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