Aufatmen in Reisebüros an der Mosel

BERNKASTEL-WITTLICH. Das Beben in Südostasien betrifft auch Menschen aus dem Landkreis: Die Küste Thailands gehört längst zu den beliebtesten Fernzielen deutscher Touristen - auch von der Mosel. Der TV hat in Reisebüros nachgefragt.

Verlockend ist eine Reise besonders zur Winterzeit ins ferne Asien: Mehr als reizvoll die Vorstellung, im Bikini am Strand zu liegen und den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen. Alle Jahre wieder zieht es Tausende von Touristen aus Deutschland - und auch von der Mosel - nach Thailand und Indonesien. Da klingt es fast wie ein Wunder, dass das gewaltige Seebeben vor Sumatra offenbar kaum jemanden aus dem Landkreis betroffen hat."Alle Kunden bereits vor Weihnachten zurück"

"Wir haben zum Glück niemanden, der gerade unten ist", sagt Sabine Heidger erleichtert. Sie ist die Inhaberin des "Touristik Reise Service" in Bernkastel-Kues. "Alle meine Kunden, die in diesem Jahr runter nach Südostasien geflogen waren, sind vor Weihnachten schon zurückgekommen." Das herauszufinden, sei am Montagmorgen das Erste gewesen, was sie im Laden getan habe, sagt Heidger. Gottlob hätten die Menschen, die über sie den Urlaub buchten, diesmal den karibischen Raum vorgezogen. Auch Nadine Anton aus dem Traben-Trarbacher Reisebüro Rudolf Friedrich vermeldet keine Opfer unter ihren Kunden. Zwar würden die Reiseveranstalter eben erst mit einer groß angelegten Recherche beginnen, doch soviel könne sie jetzt schon sagen: Von ihren Kunden sei niemand betroffen. Große Erleichterung herrscht auch in Wittlich. Cindy Hoffmann aus dem Reisebüro Grete Schmitz berichtet, sie habe ebenfalls als Erstes gecheckt, ob sie jemanden kenne, der gerade an Thailands oder Indonesiens Küsten weile. Das war nicht der Fall. Erst am Ende des Jahres flögen einige ihrer Kunden nach Asien, allerdings nach Burma, wo sie keine direkte Berührung mit den Folgen des Bebens hätten. Hoffmann hat großes Mitgefühl mit Kollegen, die sich derzeit mit Angehörigen auf die dramatische Suche nach Vermissten machen müssten. Aufatmen ebenfalls im Reisebüro im Bungert: "Wir sind wirklich froh, dass keiner unserer Kunden über die Weihnachtstage in den betroffenen Regionen war", sagt Verena Jeitner. Allerdings ist gerade jemand aus dem privaten Umfeld der jungen Frau dort unterwegs - bis jetzt hat sich Jeitner vergeblich bemüht, Kontakt aufzunehmen. Christin Don-Kölzer ist ebenfalls noch dabei, näheres über das Schicksal einer Familie herauszufinden, die sie zum engen Bekanntenkreis rechnet. Immer um den Jahreswechsel verbringe ihre Freundin einige Wochen in Thailand, berichtet Don-Kölzer, deren Wurzeln selbst in Thailand liegen. Später habe sie eine Zeitlang als Reiseführerin dort gearbeitet, allerdings mehr im kulturell interessanteren Nord-Thailand. In den Süden führen die Touristen erst später, wenn sie ein paar entspannte Tage am Strand verbringen wollten. Da habe man ihre Dienste dann nicht mehr gebraucht, berichtet Don-Kölzer. An der ganzen Mosel kennt die Frau aus Pünderich andere Thais und telefoniert gerade herum, ob alle wohlbehalten zu Hause sind. Besorgt ist auch ihre Mutter Linda Kölzer. Regelmäßig sammle sie in ihrem Bekanntenkreis für Bedürftige in ihrem Heimatland, und auch jetzt sei sie zur Hilfe bereit, wenn sich eine sinnvolle Möglichkeit dazu finde.

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