Aufgeschoben, nicht aufgehoben

PIESPORT. Piesports unendliche Geschichte geht in die nächste Runde. Da für den einseitigen Gehweg im "Unteren Wierth" mit erheblichem Widerstand gerechnet wird, zieht die Gemeinde zumindest die Beleuchtung der Straße vor.

Im "Unteren Wierth" wird es zwar in absehbarer Zeit noch keinen Gehweg geben, dafür aber immerhin schon einmal Lampen. Mit sechs Ja-Stimmen und vier Enthaltungen hat der Gemeinderat grünes Licht gegeben, die Beleuchtung vorzuziehen. Schließlich sind einige Häuser entlang der Piesporter Straße schon mächtig in die Jahre gekommen, seit der Bebauungsplan Mitte der 70er Jahre erstellt worden war. Knackpunkt seither war und ist der Gehweg, den die Anlieger zu 90 Prozent selbst bezahlen müssen. Bereits 1995 beschloss der Gemeinderat daher, statt zwei Gehwegen, wie im damals 20 Jahre alten Plan vorgesehen, nur einen anzulegen. Die Umsetzung zog sich jedoch auf Grund von Problemen mit Grundstückseigentümern hin. Parallel reifte bei den Anliegern mit den Jahren der Wunsch nach einer schmäleren Fahrbahn. Bei einer Anliegerversammlung im April 2005 informierten sich mehr als 30 Bürger über Alternativen. Diese waren jedoch aus beitragsrechtlichen Gründen nicht umsetzbar, wie sich später herausstellte (der TV berichtete). Dennoch ist auf Seiten der Anlieger kaum einer für den vorgesehenen einseitigen Gehweg, der die Fahrbahn zusätzlich verbreitern und so zügigeres Fahren begünstigen würde. Folglich ist für den Fall des Gehweg-Ausbaus mit weiteren Enteignungen - bisher gab es eine - zu rechnen. Die Gemeinde suchte daher Rat bei der Kreisverwaltung, wie Ortsbürgermeister Karl-Heinz Knodt in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats mitteilte. In einem Gespräch sei der Gemeinde empfohlen worden, vorerst nur die Beleuchtung zu realisieren. Ein Vorziehen sei aus Gründen der Verkehrssicherheit notwendig und erfordere auch keine Änderung des Bebauungsplans. Die Anlieger kommen damit unterm Strich sogar günstiger weg, da die Leitungen nun größtenteils in unbefestigte Flächen verlegt werden statt in Gehweg oder Straße. Für die insgesamt elf Lampen liegt laut Knodt ein Angebot über rund 15 000 Euro, zu dem noch die Kosten für die Erdarbeiten hinzukommen. Mit den Arbeiten könnte eventuell in diesem Jahr noch begonnen werden. Wolfgang Arens (Wählergruppe Veit) legte allerdings Wert auf die Formulierung, dass auf den Gehweg nicht verzichtet, sondern die Beleuchtung lediglich vorgezogen wird. Schließlich sei ein Bebauungsplan da, ebenso wie zwei Ratsbeschlüsse in Sachen Gehweg. Außerdem gab er zu bedenken, ob nicht ein Grundstückskäufer, der auf den Gehweg bestehe, einen Rechtsanspruch darauf habe.

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