Aus der Praxis, für die Praxis

WITTLICH. (noj) Täglich sind auf deutschen Straßen gefährliche Güter unterwegs. Um die Gefahr dabei möglichst gering zu halten, ist eine intensive Zusammenarbeit von Herstellern, Transportunternehmen und Rettungskräften notwendig. Beim Ersten Wittlicher Gefahrguttag im September kommen alle Beteiligten zusammen.

Wittlich sei ein zentraler Wirtschaftsstandort. Es gehe nicht darum, zu dramatisieren sondern danach zu fragen "Wo liegen die Probleme?" Der Unfall bei Prüm vor nicht allzu langer Zeit habe deutlich gemacht, dass es Handlungsbedarf gebe, ist Bürgermeister Ralf Bußmer überzeugt. Mit beteiligt am ersten Wittlicher Gefahrguttag ist auch Roman Elsen von der Firma T&E Gefahrgutlogistik aus Grevenmacher in Luxemburg. Elsen machte deutlich, wo die Probleme in dem Bereich liegen. "Die Leute wollen wissen, was sich geändert hat", und sprach damit die sich laufend ändernden gesetzlichen Bestimmungen an. Ein besonderes Gefahrenpotenzial seien die so genannten "Sprinter", kleinere Transportautos, in denen kleine Mengen gefährlichen Materials befördert würden, ohne dass eine spezielle Genehmigung oder Kennzeichnung erforderlich sei. Solche nicht gekennzeichneten Transporte seien für die Rettungskräfte besonders brisant, weil sie nichts über die Ladung wissen. Zugesagt haben für den Wittlicher Gefahrguttag, der ausschließlich für Fachleute aus dem gesamten Bereich, wie Speditionen, Krankenhäuser, Rettungskräfte, Pathologie oder Wasserbehörden angeboten wird, bereits zehn Referenten. Darunter beispielsweise ein Fachmann der Firma BASF und einer der Bundesanstalt für Güterverkehr. Ziel der Veranstaltung, so Bürgermeister Bußmer, sei es, mehr Transparenz zu schaffen. Es solle einen roten Faden geben, der in den folgenden Veranstaltungen in den nächsten Jahren weiter gesponnen werden könne. Wie vielfältig und allgegenwärtig das Thema Gefahrguttransporte ist, erläuterte Elsen. Der Transport von Deodorants auf der Straße oder eines PKW per Luftfracht sei schon ein Gefahrguttransport. Neben vielen Produkten des täglichen Gebrauchs seien auch Proben oder Gegenstände aus der Medizin problematisch. Peter Kohlei, Wehrleiter der Wittlicher Feuerwehr, macht deutlich, warum auch er sich für den Wittlicher Gefahrguttag einsetzt: "Wir wollen uns den Risiken stellen." Durch die neue Autobahn würde die Arbeit für die Wittlicher Feuerwehr nicht weniger. "Ehrenamt kommt nicht mehr ohne Fachwissen aus", unterstützte Bußmer die Feuerwehr bei der Teilnahme an dem Gefahrguttag. Die Kosten der Veranstaltung sollen aus den Teilnahmebeiträgen gedeckt werden. Es sei, so Elsen eine Veranstaltung "aus der Praxis für die Praxis".

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