Ausgeh'n zur Party "Marke Eigenbau"

WITTLICH. 1000 Besucher kamen im letzten Jahr, jetzt will "Back to Rock II" wieder zu einer Party "Marke Eigenbau" einladen. Selber machen gilt für alle: Die jungen Organisatoren und die vier Bands, die ausschließlich eigene Kompositionen spielen.

Wer bringt Punkrock und die "Missionare des Ska" nach Wittlich? Vier Freunde und eine Idee. Die Idee ist: Eine große Party von jungen Leuten für junge Leute organisieren und dabei Bands eine Chance geben, die nicht "covern", sondern an ihren eigenen Hits basteln. 2003 hieß das Ganze: Back to Rock. Und nach der Premiere vor einem Jahr wollen Sebastian Bölinger, Florian Lütticken, Max Maurer und Kalle Peitz weitermachen: Das bedeutet viel Arbeit für viel Spaß, denn ein paar Hundert Leute ins Atrium zu locken, verlangt schon eine Party-Planung der etwas größeren Art, und das ist freiwilliger Stress über Wochen: Bands und Werbepartner suchen, Plakate und Flyer entwerfen, den Druck organisieren, Genehmigungen besorgen, Gebühren bezahlen, Plakate aufhängen, Versicherungen abschließen, eine Profi-Firma für die Technik und viele freiwillige Helfer für den Service anheuern, Verpflegung nebst Theken auf die Beine stellen und nach dem Fest einmal das Atrium durchputzen. Also ein ziemlicher Aufwand für einen netten Abend, vom finanziellen Risiko einmal abgesehen. Aber man lernt auch, gut zu organisieren: "Das ist alles schon ein kleiner Verwaltungsaufwand." Wie kommen die vier Wittlicher zu ihrer Party-Mission? "Angebote für unser Alter sind rar. Oft haben wir bei Konzerten gedacht: ,Das hätte man besser machen können, oder das hat sich doch kein Jugendlicher ausgedacht.‘ Also machen wir jetzt mal eine Veranstaltung, wie wir sie gerne hätten", sagt Sebastian Bölinger: "Wir sind nicht auf Gewinn ausgelegt, wollen natürlich auch kein Minus machen. Aber die Bands kriegen das Honorar, das sie wollen. Wenn es gut läuft sogar ein bisschen mehr." Und wie findet man die Musiker, die ins Konzept passen? "Wir gehen regelmäßig zu Veranstaltungen und fragen uns: ,Wer ist das. Wär der was für uns?' - Außerdem bekommen wir viele Empfehlungen". Die Idee, Nachwuchsbands zu engagieren, die ausschließlich eigene Songs spielen, hat sich bewährt. "No Cover Veranstaltungen gibt es sehr wenige in der Region. Da das im vergangenen Jahr erfolgreich war, wird es wieder Leute anziehen, auch wenn man die Songs nicht unbedingt mitsingen kann. Und viele haben nachgefragt, was denn mit Back to Rock sei, warum es das nicht noch einmal gebe", sagt Sebastian Bölinger: "Und die Bands profitieren von der Möglichkeit, vor vielen Leuten zu spielen. Vielleicht werden sie so bekannter und kriegen neue Kontakte." Gute Kontakte brauchen auch die vier vom Veranstaltungs-Team und die haben sie in Form von Freunden. Rund 25 werden mithelfen, dass der Abend "rund" läuft. Als Belohnung gibt es, was sonst: Eine Extra-Party für das Helferteam. Neben diesen Freunden scheint Back to Rock auch Fans der etwas speziellen Art zu haben.Unbekannter Souvenirjäger

Mit zwei großen Bannern wollte man fürs Fest werben. Kaum hing das erste am Kreisel in Wittlichs Friedrichstraße war es auch schon verschwunden. Sollte der unbekannte "Souvenirjäger" Reue zeigen, kann er das dringend benötigte Banner ohne irgendwelche Probleme an Sebastian Bölinger zurückgeben: "Das wär schön. Wir kriegen nämlich kein neues mehr." Und noch ein Wunsch ans Publikum: "700 Besucher sollten schon kommen. Große Lücken im Publikum sind nicht so gut, aber wie die Sardinen sollen die Leute auch nicht stehen." Jetzt liegt es an den Jugendlichen, die Idee der vier Freunde zu unterstützen: "Unser Ziel ist, der Jugend in Wittlich mehr Freizeitmöglichkeiten zu bieten, um unsere Region attraktiver zu machen." Nächstes Projekt ist übrigens die Mitarbeit am Wittlicher Altstadtfest, denn wie heißt das Motto?: "Let's go party"!

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