Bürger wollen eine würdevolle Gedenkstunde

Die Debatte um das Gedenken an die jüdischen Opfer aus Traben-Trarbach hat zahlreiche Bürger auf den Plan gerufen. Sie kritisieren in scharfer Form die Art und Weise, wie die Stadt mit diesem Thema umgeht und rufen zu einem "Bürgerprotest" auf.

Traben-Trarbach. (sim) Am vergangenen Samstag trafen sich mehrere Bürger der Stadt, um einen Bürgerprotest gegen Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus und den Stadtrat zu starten. Gemeinsam haben sie ein Schreiben unter der Überschrift "Bürgerprotest" verfasst und rufen die Traben-Trarbacher dazu auf, die Erklärung zu unterschreiben. Zu den Initiatoren zählen unter anderem der Ehrenbürger der Stadt Traben-Trarbach, Wolfgang Langguth, der ehemalige Stadtbürgermeister Klaus Weinmann sowie Georg Bauer, Hans-Günter Grube, Karl Merten, Manfred Merten, Heinz-Willi Mohr, Richard Ochs, Horst Rees, Lutz Reichardt, Wolfgang Wendhut, Konrad Weinzheimer, Professor Johannes Werling und Uwe Zimmer. Sie fordern in dem Schreiben, das an alle Haushalte der Stadt verteilt wird, die Anbringung der Gedenktafel in einer würdigen, öffentlichen Feierstunde vorzunehmen. Am Dienstag vergangener Woche war am Mittelmosel-Museum die Erinnerungstafel an Goethes Aufenthalt im Jahre 1792 entfernt und an ihre Stelle eine Gedenktafel an die Verfolgung der jüdischen Bürger aus der Stadt angebracht worden (der TV berichtete). In dem Protestschreiben heißt es: "Als Bürger von Traben-Trarbach, denen Ansehen und Wohl unserer Stadt am Herzen liegt, fordern wir hiermit die Bürgermeisterin der Stadt und den Stadtrat auf, die Goethe-Erinnerungstafel unverzüglich an alter Stelle wieder anzubringen, zumal deren Entfernung auch noch ein Verstoß gegen das Denkmalschutz-Gesetz darstellt." Ferner wollen die Unterzeichner, dass die Gedenktafel für die verfolgten jüdischen Mitbürger der Stadt am Rathaus als politischem Mittelpunkt der Gemeinde angebracht wird, und die Tafel in einer würdevollen Gedenkstunde in Anwesenheit der Angehörigen der Opfer und der Bevölkerung der Öffentlichkeit übergeben wird. Das Schreiben wird in den Geschäften "Schreibwaren Zimmer" in Traben und in der "Buchhandlung Balmer" in Trarbach ausgelegt. Die Unterzeichner bitten die Bürger, ihr Anliegen mit ihrer Unterschrift zu unterstützen. Lesen Sie auch die Leserbriefe zu diesem Thema auf Seite 8.

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