Bach sucht sich seinen Weg

MONZELFELD. Mit dem Abtragen des Staudammes eines in den 70er Jahren angelegten Feuerlöschteiches ist die Renaturierung des Wellersbaches ein gutes Stück voran gekommen. Das Quellgebiet eines Seitenbaches des Hinterbaches versorgt die Stadt Bernkastel-Kues mit Trinkwasser.

 Bachflohkrebse, Strudelwürmer, Wasserspinnen - Revierleiter Filip Van Even kennt die beeindruckende Artenvielfalt der Kleinstlebewesen an Bachläufen genau. Nach dem Abtragen eines Staudamms am Wellersbach können diese wieder ungehindert auf- und abwärts wandern.Foto: Ursula Schmieder

Bachflohkrebse, Strudelwürmer, Wasserspinnen - Revierleiter Filip Van Even kennt die beeindruckende Artenvielfalt der Kleinstlebewesen an Bachläufen genau. Nach dem Abtragen eines Staudamms am Wellersbach können diese wieder ungehindert auf- und abwärts wandern.Foto: Ursula Schmieder

"DieRenaturierung soll von selbst geschehen", erklärt derRevierleiter des Forstreviers Monzelfeld, wozu auch Gornhausenund Mülheim sowie der Staatswald Veldenzer Hammer zählen. Dasgehe sogar relativ schnell, so Filip Van Even. Der Schlick desWeihers werde nach und nach abgetragen und der Bach fände in einnatürliches, mal langsam mal schnell fließendes wellenförmigesBett zurück. "In ein, zwei Jahren sehen Sie gar nichts mehr- der Bach sucht sich seinen Weg selbst." In den 70erJahren war der natürliche Bachlauf durch einen neu angelegtenFeuerlöschteich unterbrochen worden. Fortan konnten die Lebewesendes Baches nur mehr durch Rohre unter der befahrbaren Staumauerhindurch passieren. Förster braucht Hilfe von Bachpaten

Zur Sicherung der Artenvielfalt ist es jedoch unbedingt nötig, dass die Tiere je nach Wasserstand und Jahreszeit den Bach auf- und abwärts wandern können. Im Einklang mit der Gemeinde Monzelfeld, die damit auf einen Dammweg verzichtet, sowie Veldenz und der örtlichen Feuerwehr wurde die Staumauer nun abgetragen. Van Even ist froh, dass Edgar Meter vom Quarzitsteinwerk Maria Meter für das Projekt zu gewinnen warund Gerät und Personal zur Verfügung stellte. Die von der Firma mit Sitz in Morbach/Papiermühle auf freiwilliger Basis übernommenen Kosten liegen bei rund 2000 Euro. Um die Zukunft des Baches zu sichern, ist Van Even auf die Unterstützung von Bachpaten angewiesen. Die Wolfer Martin-Luther-King-Schule hat bisher leider als einzige ihr Interesse für eine Patenschaft bekundet. Das Projekt Renaturierung Wellersbach zieht sich bereits über mehrere Jahre hin. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Monzelfeld wurden entlang des 3,5 Kilometer langen Wasserlaufs nach und nach Fichten gefällt. Was sehr behutsam geschehen muss, um den verbleibenden Bäumen den nötigen Halt zu sichern. Anstelle der Flachwurzler wurden in Bachnähe dreijährige Erlen und Eschen - typische Bachbäume also - gepflanzt. Durch die Abtragung des Staudammes wird laut Van Even die natürliche Verbindung des oberen Wasserlaufes mit dem unteren Teil des Wellersbaches sowie fortlaufend mit dem Hinterbach und weiter mit der Mosel wieder hergestellt. Die Quellen des Wellersbaches sind ein wertvolles Biotop und versorgen Bernkastel-Kues mit Trinkwasser in einer laut Even "ausgezeichneten Qualität".

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