Bagger beginnen mit der Arbeit

Oberhalb von Graach-Schäferei wird an der B 50 gebaut. Betroffen sind die mehr als 200 Jahre alten Graacher Schanzen.

 An den Graacher Schanzen wird schon ein Teil der Erde abgetragen. TV-Foto: Clemens Beckmann

An den Graacher Schanzen wird schon ein Teil der Erde abgetragen. TV-Foto: Clemens Beckmann

Graach. (cb) Dem Bau der B 50 neu werden oberhalb von Graach-Schäferei auch die Graacher Schanzen zum Opfer fallen. Sie sind Reste einer Verteidigungsanlage. Entstanden sind sie im 18. Jahrhundert. Preußische und österreichische Truppen verschanzten sich damals gegen französische Revolutions-Armeen.

Als die Preußen sich zurückzogen, führten die Franzosen den Bau zu Ende, weil sie doch noch ein Zurückdrängen durch die Alliierten fürchteten. Anfang 1796 wurden die Bauarbeiten dann eingestellt, da ein Waffenstillstand geschlossen worden war. Dass die Schanzen beseitigt werden, ist für die Gegner der B 50 neu (inclusive Hochmoselübergang) nicht neu. Es habe aber leider keine Mitteilung über den Beginn der Arbeiten an den Schanzen gegeben, moniert Georg Laska aus Ürzig. Am Wochenende habe er gesehen, dass die Arbeiten beginnen.

"Bedauerlicherweise gab es für diesen Vorgang keinerlei Ankündigung, was darauf hindeutet, dass die Landesregierung die Missbilligung durch die Bürger fürchtet", sagt Laska, der bedauert "wie das Land mit seinen Kulturdenkmälern umgeht".

"Das ist nicht ganz ideal gelaufen", gibt Hans-Michael Bartnick, stellvertretender Leiter des Landesbetriebs Mobilität, zu. Schließlich habe das Land eine offensive Informationspolitik über den Fortgang der Arbeiten an der Trasse versprochen.

Derzeit werde nur an der Oberfläche der Schanzen Erde abgetragen. In diesem Bereich werde eine Grünbrücke über die B 50 entstehen. "Die Aufschüttungen der Graacher Schanzen werden nach dem Bau der Brücke auf ihr nachgebildet", erläutert Bartnick. Dies sei auch mit dem Landesmuseum in Trier abgestimmt. Nach Auskunft des Museums seien in diesem Bereich keine nennenswerten archäologischen Funde zu erwarten. Zudem kündigt Bartnick an, dass "in Kürze über alle geplanten Bauaktivitäten auf der Hunsrückseite für dieses Jahr" informiert werde.

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