Barrierefrei zur Messe

Die Pfarrkirche St. Marien in Rachtig ist um eine Einrichtung reicher: Der Pfarrgemeinderat hat kürzlich einen behindertengerechten Zugang zur Kirche eingerichtet.

 Dank des Rachtiger Pfarrgemeinderats können jetzt auch gehbehinderte Menschen wie Bekim ´Mehani problemlos in die Kirche kommen und sie wieder verlassen. ´Foto: privat

Dank des Rachtiger Pfarrgemeinderats können jetzt auch gehbehinderte Menschen wie Bekim ´Mehani problemlos in die Kirche kommen und sie wieder verlassen. ´Foto: privat

Zeltingen-Rachtig. (red) Sie nehmen an Olympischen Spielen teil, gründen Bands, singen in Chören. Auf Parkplätzen, in Bahnen und Bussen findet man das Rollstuhl-Zeichen, das auf die Reservierung für behinderte Menschen hinweist. Im kirchlichen Bereich hat man sich lange etwas schwer getan, Erleichterungen für Behinderte zu schaffen.

In manchen Kirchen ist das Problem ohne erhebliche Eingriffe in und am Gebäude kaum lösbar. Außerdem sind die starren Verwaltungsvorschriften einzuhalten.

Daran wäre das Projekt in Rachtig fast gescheitert. Bei der Einrichtung einer Behindertenrampe spielen viele Faktoren eine Rolle. Das merkte auch der Verwaltungsrat der Pfarrei St. Marien Rachtig, als er vor drei Jahren beschloss, einen für ältere und behinderte Menschen geeigneten Zugang einzurichten. Denn bei einem Behinderten-Zugang (mit dieser amtlichen Bezeichnung) ist eine maximale Steigung von sechs Prozent einzuhalten. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Bau und Kunst beim Bischöflichen Generalvikariat Trier wurde aber eine Lösung gefunden.

Unter Verzicht auf die Bezeichnung "Behindertenrampe" wurde am linken Eingangsportal ein behindertenfreundlicher Zugang aus Stahl geschaffen. Er bietet die Voraussetzung für ältere und behinderte Menschen, wie auch für Mütter mit Kinderwagen, stufenfrei in die Kirche zu kommen. Die Rampe sollte von Rollstuhlfahrern jedoch stets mit einer Begleitperson benutzt werden.

Bekim Mehani, Mitarbeiter im Museum Kloster Machern, stand bei der Entwicklung dem Verwaltungsrat beratend zur Seite. Er war der erste "Testfahrer" der die Rampe mit seinem Rollstuhl befuhr. "Die Anlage ist eine gute Lösung", sagte Mehani hinterher, "vor allem die Breite der Zugangsfläche und die großzügigen Wende- und Bewegungsmöglichkeiten sind sehr vorteilhaft."

In den nächsten Tagen wird noch eine rutschhemmende Bautenschutzmatte aufgebracht. Während die Zufahrt von der Friedhofsseite bereits genutzt werden kann, wird in Kürze von der unteren Brunnenstraße zum rechten Portal ein weiterer Platz mit ebenem Zugang oder flacher Zufahrt zum Kirchplatz eingerichtet.

Dem Musikzug "Deutschherren", der mit seinem Konzert zum Patronatsfest den Spendenerlös von 750 Euro ganz dem Projekt "Eingang Kirche" zur Verfügung stellte, gilt ein besonderer Dank.

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