Behörde prüft Skihallen-Projekt

Bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord wird zurzeit geprüft, ob es grundsätzliche Bedenken gegen das Skihallen-Projekt auf dem Idarkopf gibt.

Stipshausen. (kuk) Für das mit 170 Millionen Euro veranschlagte Skihallen-Projekt auf dem Idarkopf bei Stipshausen hat die alles entscheidende Phase begonnen: Die von der Firma "Con2Re" in Auftrag gegebenen Gutachten mit den Schwerpunkten Umweltverträglichkeit, Wasserrecht und Tourismus werden zurzeit von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord unter die Lupe genommen. Dabei wird sich dann herausstellen, ob es grundsätzliche Bedenken gibt, die das Vorhaben zum Scheitern bringen könnten.

Wolfgang Becker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhaunen, will zum in einigen Wochen erwarteten Ergebnis keine Prognose wagen. Arno Feldenz von Con2 Re ist optimistisch: "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und gehen davon aus, dass alles in Ordnung ist."

Denkbar auch, dass die Aufsichtsbehörde noch Nachbesserungen oder ergänzende Gutachten verlangt. Wenn die Aufsichtsbehörde keine unüberwindbaren Hindernisse für das Vorhaben sieht, würde sie auf Antrag der Planungsfirma als nächsten Schritt das Raumordnungsverfahren einleiten: Dabei würden dann alle maßgeblichen Stellen, die sogenannten Träger öffentlicher Belange, gehört. Danach würde die Verbandsgemeinde den Flächennutzungsplan entsprechend ändern und die Ortsgemeinde Stipshausen einen Bebauungsplan aufstellen.

Der Bauherr müsste dann abschließend bei der Kreisverwaltung eine Baugenehmigung beantragen - "wie jeder Häuslebauer auch", erläutert Bürgermeister Becker. Nach seiner Einschätzung könnte der erste Spatenstich frühestens 2010, eher aber 2011 erfolgen.

Einer der entscheidenden Faktoren ist aus Sicht des VG-Chefs die Abwägung zwischen Tourismus und Naturschutz. Denn das Skihallen-Projekt betrifft die Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück, das Vorranggebiet Grundwasserschutz, das ausgewiesene Wasserschutzgebiet, ein Natura-2000-FFH-Gebiet, ein Vorranggebiet Biotop- und Artenschutz sowie den Kernraum Wildkatzenpopulation Idarwald. Insofern geht Becker nach wie vor davon aus, dass die EU-Kommission das Projekt hinsichtlich der Einhaltung der FFH-Richtlinien bewerten wird. Er selbst glaubt, dass der Eingriff ausgeglichen werden kann - "aber das ist natürlich reine Spekulation".

Die Spannung steigt jedenfalls, auch bei Arno Feldenz, der "ein gutes Gefühl hat". Könnten nicht auch die steigenden Energiekosten das Projekt unrentabel machen? Kein Problem, sagt Feldenz: Nach seinen Angaben werden erneuerbare Energien angezapft. So ist unter anderem eine großflächige Fotovoltaikanlage geplant. Zu dem bisher bereits ausgegebenen Geld will er ebenso nichts sagen wie zu den Investoren, die das Kapital für die Betreiber- und Entwicklungsgesellschaft beisteuern.

Eineinhalb Jahre nach Baubeginn soll die Halle auf dem Idarkopf nach Auskunft von Feldenz stehen.

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