Bernkastel-Kueser Krankenhaus will Palliativ-Station einrichten

Das Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich wappnet sich für die Zukunft. Dazu gehören auch Alleinstellungs-Merkmale. Auf der Wunschliste steht unter anderem eine Palliativ-Station für unheilbare Krebskranke.

Bernkastel-Kues. (cb) Am kommenden Dienstag, 4. November, tagt der Landeskrankenhaus-Ausschuss. Ihm gehören unter anderem Vertreter aus dem rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium und der Krankenkassen an. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die Einrichtung einer Palliativ-Station im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich. Der Wunsch, eine solche Station mit vier Betten in Bernkastel-Kues einzurichten, besteht schon seit Jahren (der TV berichtete).

Ärzte und Pfleger kommen auch ins Haus



In dieser Station sollen, so die Pläne des Klinikträgers, der caritas trägergesellschaft trier, unheilbar an Krebs erkrankte Menschen durchschnittlich zehn bis 14 Tage aufgenommen werden. In dieser Zeit werden sie dann medikamentös so eingestellt, dass sie so schmerzfrei wie möglich sind.

Danach werden sie nach Hause entlassen, wo sie von Ärzten und Pflegepersonal des Krankenhauses weiter betreut werden. Während des Krankenhaus-Aufenthaltes können auch mit der Pflege betraute Angehörige aufgenommen werden. "Das heimische Umfeld soll miteinbezogen werden", betont Krankenhausdirektor Peter Schon. Den Angehörigen werden während dieser Zeit unter anderem Tipps für den Umgang mit dem Todkranken gegeben. Die Räume im Krankenhaus sollen so gestaltet werden, dass eine Wohnzimmer-Atmosphäre entsteht, sagt Schon.

Den Wunsch nach der Einrichtung einer Palliativ-Station hat auch der Verbandsgemeinderat Bernkastel-Kues am Montagabend noch einmal bekräftigt. Aus einer Anfrage von Eduard Arens (CDU) wurde dabei gleich ein entsprechender Antrag, der die Mitglieder des Landeskrankenhaus-Ausschusses noch vor der Sitzung erreichen soll.

Hintergrund: Nach Aussage von Eduard Arens sei im Zusammenhang mit der Palliativ-Station "keine Rede mehr von Bernkastel-Kues". Stattdessen habe das St. Josef-Krankenhaus in Zell den Zuschlag für eine solche Einrichtung erhalten.

Dort stehe aber zurzeit kein Fachpersonal zur Verfügung, sagte Alex Licht (CDU). "Das Konzept hängt in den Wolken", führte er aus. Deshalb sei noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Diese stehe am 4. November an. Das letzte Wort haben, so Licht, die Kassen. "Die wollen nur einen Standort zwischen Trier und Koblenz", erläuterte er.

Schon: Fünf Ärzte haben entsprechende Ausbildung



In Bernkastel-Kues seien alle Voraussetzungen erfüllt, betonte Eduard Arens: räumlich wie personell (Ärzte und Pflegekräfte). Nach Auskunft von Peter Schon verfügen allein fünf Ärzte des Verbund-Krankenhauses über eine Ausbildung für Palliativ-Medizin. Unabhängig von der Entwicklung in Zell sei es das Bestreben, ein solches Angebot auch im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich zu machen. "Wir wollen das", betont Peter Schon.

Ulf Hangert, Bürgermeister der VG Bernkastel-Kues, hat am Dienstag, wie schon im November 2004, in einem Schreiben an Gesundheitsministerin Malu Dreyer den Antrag auf Einrichtung einer Palliativ-Station im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich erneuert.

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