Berufsorientierung mal etwas anders

Berufsorientierung kann nicht früh genug beginnen. Neue Wege können dabei die bestehenden Informationsangebote ergänzen. Parallel zur Initiative "Take off" veranstaltete die Freiherr-vom-Stein-Realschule Bernkastel-Kues erstmalig einen "Aktionsabend Beruf".

Bernkastel-Kues. (red) Eingeladen waren die Schüler und Eltern der neunten Klassen. In parallelen Gesprächsrunden informierten sich die 80 Interessierten bei Ausbildern und Azubis aus fünf Ausbildungsbetrieben der Region umfassend über Ausbildungsberufe und Berufsperspektiven. Gabriele Kaiser, Berufsberaterin der Arbeitsagentur, informierte ausführlich über die Ausbildungssituation in der Region. Dabei stutzte sie auch manche Wunschvorstellung auf ein realistisches Maß zurück: Nicht in jedem Wunschberuf stehen genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung. Dafür werden viele Berufe angeboten, an die die Schüler und ihre Eltern noch gar nicht gedacht hätten. Was machen eigentlich Unternehmen? Was erwartet junge Menschen im späteren Beruf? Mit kurzen Statements warben die Ausbilder der teilnehmenden Betriebe und Institutionen - Benninghoven, Mageba, RWE Power, Sparkasse Mittelmosel-EMH, und Verbandsgemeindeverwaltung - für die nachfolgenden Gesprächsworkshops. Getrennt von ihrem Nachwuchs konnten sich die Eltern in der folgenden Stunde bei den betrieblichen Ausbildern über das Unternehmen, den Beruf und Ausbildungsanforderungen informieren. Die Schüler löcherten parallel dazu in anderen Klassenräumen Auszubildende der vertretenen Unternehmen mit gezielten Fragen: Was macht ein Azubi den ganzen Tag? Was verdiene ich eigentlich? Von dieser Trennung in Eltern- und Schülergruppen waren besonders die Schüler angetan: "Wenn die Eltern dabei wären, würden wir manche Fragen wohl nicht stellen." Eltern, Schüler und Unternehmensvertreter waren sich am Ende des Abends einig: eine gelungene Veranstaltung. Positiv vor allem, dass allen Akteuren der an der Berufswahlentscheidung Beteiligten - Unternehmen, Schüler und Eltern - in der Schule eine gemeinsame Plattform geboten wurde und die Möglichkeit bestand, sich an einem Abend konkret über mehrere Berufe und Unternehmen zu informieren und auszutauschen. Von den Praktikern wurde besonders der direkte Kontakt zu den Eltern hervorgehoben. Wenn mit dieser Veranstaltung ein Impuls bei den Schülern und Eltern gesetzt werden konnte, sich spätestens ab jetzt regelmäßig mit der Arbeitswelt und der Berufswahl zu beschäftigen, wurde laut Bruno Niederprüm, Schulleitung und Patrick Haas, Förderkreis, das wichtigste Ziel des Aktionsabends erreicht.

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