Besuch im Keller und beim großen Gelehrten

BERNKASTEL-KUES. Wer in Bernkastel-Kues weilt, kommt am Wein und an Nikolaus Cusanus kaum vorbei. Deshalb gab auch der SPD-Politiker Joachim Mertes beiden die Ehre.

 Moselland-Vorstandsvorsitzender Werner Kirchhoff (rechts) gibt Joachim Mertes (Zweiter von links), Günter Rösch und Bettina Brück einen Einblick in die Arbeit der Genossenschaft. Foto: Clemens Beckmann

Moselland-Vorstandsvorsitzender Werner Kirchhoff (rechts) gibt Joachim Mertes (Zweiter von links), Günter Rösch und Bettina Brück einen Einblick in die Arbeit der Genossenschaft. Foto: Clemens Beckmann

"Wenn es so anfängt, kann es nicht schlecht enden." Den zweiten Teil dieses Satzes möchte Joachim Mertes, Vorsitzender der SPD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, auch am Abend des 26. März sagen. Dann hat der Wähler entschieden, wer in den kommenden Jahren das Sagen in Rheinland-Pfalz hat. Erst einmal sprach Mertes diese Worte aber nur, nachdem er im Gebäude der Moselland eG in Bernkastel-Kues ein Glas Sekt getrunken hatte. Mertes kommt zwar aus dem Hunsrück, da sich sein Wahlkreis aber bis zum Mittelrhein erstreckt, kennt er sich mit den Problemen der Winzer aus. Und auch die Moselland eG hat er bereits einmal besucht. Zu einer Zeit allerdings, als es an der Mosel nicht nur in den Fässern gärte, sondern auch in den Köpfen der Winzer. In einer Zeit, so Mertes, als die Winzer noch mehr auf Masse setzten und der Qualitätsgedanken noch zu kurz kam. Vor 20 Jahren seien er und andere fast gesteinigt worden, als sie den Qualitätsgedanken vertraten. "Das war so, als wollte man katholische Kirchen zu protestantischen machen", sagte er. Mittlerweile hat sich viel zum Positiven verändert. Mertes:"Qualität wird im Weinberg gemacht." Dass dies im großen Stil an der Mosel so bleibe, sei von existenzieller Bedeutung. "Der Wein gehört zur Mosel und zum ganzen Land", sagte er. Die Dimensionen der Moselland eG beeindruckten Joachim Mertes, Bettina Brück, die SPD-Direktkandidatin im Wahlkreis 23, und Günter Rösch, der das Mandat derzeit inne hat aber nicht mehr kandidiert, gleichermaßen: 48 Millionen Euro Umsatz, 28 Millionen Liter Wein, 160 Arbeitsplätze und ein Exportanteil von 45 Prozent. Moselland-Vorstandsvorsitzender Werner Kirchhoff erläuterte die Firmenpolitik auf sehr anschauliche Art. Bernkastel-Kues hat viel Wein zu bieten. Es gibt aber auch eine Person, an der Mertes nicht vorbeikam: Nikolaus Cusanus, der berühmteste Sohn der Stadt und ein Gelehrter, der, lebte er heute, sicher Weltgeltung hätte. Alfons Bechtel, Rektor des St.- Nikolaus-Hospitals, und Stadtbürgermeister Wolfgang Port, führten Mertes durch das Cusanusstift. Krönung des Rundgangs war der Besuch der berühmten Bibliothek. "Cusanus war für seine Zeit ein unbequemer Mann und wollte die Religionen vereinen", gab Mertes sein Wissen preis.

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