Brenzlig wird es nur ohne sie

WINTRICH. Strahlende Gesichter draußen, festliche Stimmung drinnen. Während sich mehr als 500 Teilnehmer des 13. Zeltlagers der Kreisjugendfeuerwehr in Wintrich einrichteten, würdigten Festredner 25 Jahre Jugendarbeit.

Der Kreisjugendfeuerwehrverband Bernkastel-Wittlich hat sich zum rheinland-pfälzischen Spitzenreiter gemausert. 1977 gab es kreisweit nur vier offizielle Jugendwehren mit 60 Mitgliedern. 25 Jahre nach Gründung setzen sich in 96 Wehren fast 1200 Mitglieder dafür ein, dass es nicht allzu brenzlig wird im Kreis. In der Wintricher Festhalle Vindriacum haben Jubiläums-Festredner, begleitet vom Fanfarenzug Longkamp, diesen Erfolg gewürdigt. Kreisjugendwart Karl-Josef Rauen, genannt "Charlie", bedankte sich bei seinen Jugendwarten für ihr Engagement und immer neue Ideen. Ohne das Team, das er hinter sich habe, wäre seine Arbeit nicht machbar. Für Rauen ist die "Jugend von heute" diesen Einsatz wert. Schließlich kupferten sie sich schlechte Angewohnheiten nur von den Erwachsenen ab. Für Michael Holstein, stellvertretender rheinland-pfälzischer Jugendfeuerwehrwart, hat das Engagement in der Jugendarbeit seinen Reiz: "Wenn man in die freudestrahlenden Gesichter der Kinder schauen kann, ist das der schönste Lohn." Landrätin Beate Läsch-Weber pflichtete bei: "Unsere Jugend lässt sich nicht auf Computer, Playstation und Fernsehen reduzieren." Die jungen Leute seien leistungsbereit, interessiert und engagiert. Ihr Kompliment galt aber auch der im Zeltlager verwirklichten "logistischen Meisterleistung" sowie der Freiwilligen Feuerwehr insgesamt, die eine "großartige Bürgerinitiative" sei. "Die Feuerwehren bilden den ältesten, großflächigen, Zusammenschluss freiwilliger Helfer überhaupt", hob Schirmherr Ulf Hangert hervor. Das Spektrum der Aufgaben sei breit, sagte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Es reiche von Einsätzen bei Brandkatastrophen und Chemieunfällen bis hin zu technischer Hilfe. Der Bürger denke daher meist erst an die Feuerwehr: "Es scheint, als gäbe es kein Problem, das für die Spezialisten in Sachen Lebensrettung unlösbar ist." Dank dieser Vorbildfunktion sei die Jugendwehr "eine hervorragende, möglicherweise die beste, Schule fürs Leben." Für Wintrichs ersten Beigeordneten Claus Erz hat die natürlich auch ihren Preis. Aber einen, den der Bürger zurück erhalte. Außerdem sei die Jugend so weniger schnell bereit, in die Großstädte abzuwandern. Dank des Umwelt-Engagements passe auch der Leitsatz "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" weiter in die heutige Zeit, sagte Kreisfeuerwehrinspektor Willi Herres. Detlef Jochen, zweiter Mann der Kreisfeuerwehr, verwies zudem auf das Engagement gegen Kriminalität und Drogen. Als Ansporn für die Jugend richtet der Verband alle zwei Jahre ein Zeltlager aus, das dieses Mal in Wintrich mit mehr als 500 Teilnehmern einen neuen Rekord aufstellt. VG-Wehrleiter Thomas Edringer würdigte die enorme Logistik. Sein Dank galt allen Beteiligten, vom "Küchen-Bullen" bis zu Betreuern und Lagerleitung.

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