Brückensanierer drücken aufs Tempo

Müllheim · Von einer zweijährigen Bauphase war die Rede, als im April die Sanierung der Mülheimer Moselbrücke begann. Spielt das Wetter mit, könnte bereits viel früher Vollzug gemeldet werden. Bewährt haben sich die Ampelregelung und die Änderung der Vorfahrt an der Brückenauffahrt.

Müllheim. Durchschnittlich 7800 Fahrzeuge waren bis zum 1. April dieses Jahres pro Tag auf der Mülheimer Moselbrücke unterwegs. Ob sich seither etwas an dieser Zahl geändert hat, können weder der Landesbetrieb Mobilität (LBM) noch die Polizei sagen. Es ist nicht auszuschließen, dass vor allem Autofahrer sich einen anderen Weg gesucht haben, um von einer auf die andere Moselseite zu gelangen. Denn seit dieser Zeit regeln drei Ampeln den Verkehr, weil das Bauwerk saniert wird. Und dieser Zustand wird auch noch eine Zeit lang andauern.
Ampelregelung ist Kompromiss


An und auf der 1968 eingeweihten Brücke, an der Mittelmosel vor allem für Lastwagen die Hauptverbindung zwischen Eifel und Hunsrück, wird bei laufendem Verkehr gearbeitet. Eine Vollsperrung, wie anfangs geplant, hätte die Arbeiten an der Fahrbahn, am Geländer und am Unterbau beschleunigt. Dagegen regte sich aber vor allem in den Anliegerorten Mülheim, Lieser und Brauneberg viel Protest. Denn damit wären weiträumige Sperrungen verbunden gewesen, die die Gemeinden zusätzlich betroffen hätten. Die Ampelregelung war dann der Kompromiss (der TV berichtete).
Die Arbeiten werden abschnittsweise in Angriff genommen. Erst war die linke Seite (von Mülheim aus gesehen) in drei jeweils 275 Meter langen Bereichen dran, mittlerweile haben sich die Arbeiten auf die andere Seite verlagert.
Zum Ende des Jahres kommt vom LBM eine erfreuliche Meldung. Die Arbeiten seien weiter als anfangs geplant. Es bestehe die Hoffnung, dass das 2,4 Millionen Euro teure Werk bereits 2015 vollendet werde - wenn das Wetter mitspiele und auch im Winter gearbeitet werden könne. Die Weihnachtspause dauere vom 22. Dezember bis zum 3. Januar. Die Ampelregelung bestehe auch in dieser Zeit.
Sie führe seit April auch nicht zu großen Verkehrsbehinderungen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Grünphase sei immer sehr lang, damit der Verkehr gut abfließen könne. Speziell die Autofahrer, die täglich die Stelle passieren, hätten sich auf die Gegebenheiten eingestellt.
Eingestellt haben sie sich offenbar auch auf eine Neuerung, die gleich zu Beginn der Arbeiten umgesetzt worden ist. An der Auf- beziehungsweise Abfahrt auf die B 53 ist die Vorfahrt geändert worden. Es gilt: Wer aus Richtung Bernkastel-Kues kommt und auf die Brücke einbiegen beziehungsweise von dort in diese Richtung fährt, genießt Vorfahrt. "Das ist ungewöhnlich, weil eine Bundesstraße normalerweise Vorrang vor einer Landesstraße hat", sagt Axel Schnitzius, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues. Doch er ist froh mit dieser Regelung. "Sie hat sich bewährt", sagt er mit Blick auf die Unfallstatistik. Zehn bis 20 Vorfälle, meistens Auffahrunfälle, pro Jahr seien dort verzeichnet worden. "Seit April hatten wir meines Wissens nur einen", sagt der Beamte.
Bis zu 1000 Laster pro Tag


Die Regelung ist vorerst nur provisorisch. So soll verhindert werden, dass es zu Rückstaus kommt, die sich dann auf den durch Ampeln geregelten Brückenverkehr auswirken.
"Derzeit ist vorgesehen, das Provisorium auch nach Beendigung der Brückensanierung fortbestehen zu lassen", teilt Hans-Michael Bartnick, stellvertretender LBM-Leiter, mit. Eine dauerhafte Entscheidung werde aber erst getroffen, wenn der Hochmoselübergang bei Ürzig fertig sei.
Von diesem Bauwerk erhoffen sich die Befürworter auch eine Entlastung der Mülheimer Brücke - vor allem weniger Schwerlastverkehr. Derzeit nutzen bis zu 1000 Laster pro Tag den Übergang bei Mülheim.

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