Burgruine darf nicht weiter verfallen

TRABEN-TRARBACH. Neben dem Brückentor ist die Grevenburg ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Zwar sind nur noch wenige Mauerreste – unter anderem die gut sichtbare Giebelwand des Kommandantenhauses – übrig geblieben, doch auch eine Ruine muss erhalten werden. Die Stadt als Eigentümerin der Burg hat dazu nicht die nötigen Mittel. Um den Erhalt kümmert sich die im November 2003 gegründete "Gräfin Loretta Stiftung".

Bisher wirkte die Gräfin Loretta-Stiftung eher im Verborgenen. Dabei hat die mit einem Anfangsvermögen von 25 000 Euro ausgestattete Stiftung seit ihrer Gründung vor knapp zwei Jahren schon einige Aktivitäten vorzuweisen. Am Freitag, 25. November, wollen die Initiatoren nun, nachdem sie ihre Ziele und Pläne bereits am 4. Oktober im nicht-öffentlichen Teil der Stadtratssitzung vorgestellt haben, auch die Bevölkerung umfassend informieren. Der Stiftung geht es um nicht weniger als den Erhalt der im 14. Jahrhundert erbauten und 1734 zerstörten Burganlage. Anlage aus der Luft vermessen

Der Anstoß kam vom Traben-Trarbacher Unternehmer Wolfgang Langguth, der mit der Johann-Wolfgang-Langguth-Stiftung bereits zahlreiche soziale und kulturelle Projekte gefördert hat. Diese Stiftung ist gleichzeitig auch eine der fünf Gründer der Gräfin Loretta-Stiftung und hat mit 20 000 Euro vier Fünftel des Anfangsvermögens zur Verfügung gestellt. Weitere Stiftungsgründer sind die Stadt Traben-Trarbach, Vera Freifrau von Droste zu Hülshoff, eine Nachfahrin der berühmten Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff, Professor Manfred Heuser aus München, dessen Vorfahren aus Traben-Trarbach stammen, und Architekt Klaus Meckler aus Kaiserslautern. Geschäftsführer ist Berthold Fuhrmann aus Traben-Trarbach. Zunächst ging es dem Stiftungsrat (Wolfgang Langguth, Manfred Heuser, Heide Pönnighaus, und Klaus Meckler), der beratend unterstützt wird vom Bauhistoriker Eduard Finke und den Traben-Trarbacher Heimatkundlern Willi Westermann und Christof Krieger, eine Bestandsaufnahme zu machen. In der von Architekt Klaus Meckler erstellten Beurteilung werden eine Reihe von Mängeln aufgelistet. Inzwischen wurde die Anlage aus der Luft fotogrammmetrisch vermessen (der TV berichtete) und mit den historischen Plänen und Zeichnungen der Grevenburg, die sich im Mittelmosel-Museum befinden, verglichen. Im Sommer dieses Jahres waren Vertreter des Landesamtes für Denkmalpflege vor Ort, um das Sanierungskonzept mit der Stiftung abzustimmen. Die Denkmalschützer sagten zu, die Maßnahme zu unterstützen. Vordringlich muss zunächst die Verkehrssicherheit der Wege, Pfade und Treppenanlagen wiederhergestellt werden. Außerdem braucht die Grevenburg ein Beschilderungs- und Wegleitsystem, weil bauliche Zusammenhänge wegen der immer noch vorhandenen Schuttberge kaum noch zu erkennen sind. Auch die Wege zum Schlossberg müssten, so sieht es das Konzept vor, neu gestaltet und mit Verweilmöglichkeiten (Aussichtspunkten) ausgestattet werden. Wegbegleitend sollen Informationen und Wissenswertes zur Kulturlandschaft, zum Weinbau und zur Ökologie vermittelt werden. Längerfristig ist vorgesehen, Teile der Fundamentzüge freizulegen. Dabei will man sich zuerst auf die Hauptburg konzentrieren.

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