Cochem wird zum Krimi-Schauplatz

Die Kreisstadt Cochem ist Schauplatz eines Kriminalromans geworden. Die Handlung von "Kredit mit Todesfolge" ist an die realen Turbulenzen um die Kreissparkasse vor sieben Jahren angelehnt. Gabriele Verdonk ist Autorin des Mosel-Krimis.

 Kriminalroman mit lokalem Bezug: Cochem ist Schauplatz in Gabriele Verdonks Buch. Foto: privat

Kriminalroman mit lokalem Bezug: Cochem ist Schauplatz in Gabriele Verdonks Buch. Foto: privat

Cochem. Die Autorin Gabriele Verdonk hat den ersten Mosel-Krimi geschrieben. Das Buch mit dem Titel "Kredit mit Todesfolge" ist vor wenigen Tagen im Schardt-Verlag erschienen und ab jetzt im Handel erhältlich. Auf einer nicht öffentlichen Lesung hat Verdonk das Buch geladenen Gästen im Cochemer Schlossbergkeller vorgestellt. Die erste öffentliche Lesung wird am 24. Oktober in der Vinothek Nick in Kaisers esch sein.

Die Handlung des Finanzkrimis ist an die realen Turbulenzen um die ehemalige Cochemer Kreissparkasse vor sieben Jahren angelehnt. Schauplatz des Romans ist Cochem. Die Heldin von "Kredit mit Todesfolge" ist eine Düsseldorfer Journalistin, die bei Freunden an der Mosel Urlaub macht. Doch auch in der Idylle der Provinz ist die Welt nicht in Ordnung.

Zwei mysteriöse Todesfälle halten die Cochemer in Atem. Die Journalistin beginnt zu recherchieren. Nach und nach kommt sie dahinter, dass die beiden Toten vermutlich keinen Selbstmord, wie angenommen, begangen haben. Die örtliche Bank gerät immer mehr in den Verdacht, mit den Todesfällen etwas zu tun zu haben.

"Kredit mit Todesfolge" ist Verdonks erster Roman. Nach Angabe der Autorin hat das Buch starke autobiografische Züge. "Ich wollte spannend und unterhaltsam über das erzählen, was uns damals hier in Cochem passiert ist", erklärt Verdonk. Sieben Jahre lang, vom Untergang der Kreissparkasse im Jahr 2002 bis heute, hat sie an dem Roman geschrieben.

Das Ehepaar Verdonk war damals Geschäftskunde der Kreissparkasse. "Wohlwollend begleitete die Kreissparkasse die Expansion unseres Möbelgroßhandels. Zu Spitzenzeiten haben wir zehn Millionen Euro Umsatz im Jahr gemacht.

Als der Umsatz weniger wurde, hat die Kreissparkasse nach dem ersten Börsencrash im Jahr 2001 Insolvenzantrag gegen uns gestellt", erzählt Verdonk.

Von diesem "Alptraum", den sie mit ihrem Ehemann während des Insolvenzverfahrens erlebt hat, will die 56-Jährige in ihrem Krimi erzählen. "Ich will zeigen, dass sich die Finanzkrise nicht nur auf den globalen Börsenparketten abspielt, sondern auch hier in der Provinz", so die Schriftstellerin.

Auch will sie von der schier "unglaublichen Gier" der Börsenspekulanten erzählen. So ist dem Roman treffend ein Zitat eines amerikanischen Investmentbankers als Motto vorangestellt: "Wir haben uns weg von der Hoffnung hin zur Gier bewegt, bis wir nun bei der Angst angelangt sind. Am Ende kehrt die Hoffnung zurück. Und ganz am Ende die Gier."

Die 56 Jahre alte Gabriele Verdonk ist promovierte Germanistin und stammt aus Düsseldorf, wo sie zunächst als Journalistin arbeitete. Der Liebe wegen ist sie Anfang der 90er Jahre zu ihrem heutigen niederländischen Ehemann nach Cochem gezogen. Er betrieb dort zunächst einen Schmuckladen und verkaufte afrikanische Kunst.

Zusammen zogen die beiden in Cochem den Großhandel mit überwiegend mexikanischen Möbeln auf, siedelten nach dem Jahrhunderthochwasser zunächst nach Brauheck, später in die Vulkaneifel über. Heute lebt Verdonk mit ihrem Ehemann im Taunus, wo sie gemeinsam immer noch in der Möbelbranche tätig sind.

Dass Verdonk als Schauplatz ihrer Krimihandlung Cochem gewählt hat, war nicht von Anfang an klar: "Erst hatte ich immer einen Fantasienamen, aber irgendwann hab ich gedacht: ,Ist doch Quatsch. Das ist ja schließlich alles hier an der Mosel, in Cochem passiert.'"

Darüber hinaus, so Verdonk, habe ihr der regionale Bezug auch bei der Vermarktung des Buches geholfen. "Finanzkrimis, so hieß es damals - vor der Finanzkrise -, verkaufen sich schlecht", erzählt sie. Dagegen gebe es für Regionalkrimis immer einen Markt. Dass sie damit auch Werbung für die Kreisstadt macht, ist der gebürtigen Düsseldorferin sehr recht: "Ich liebe Cochem. Wir haben hier sehr gerne gelebt und viele Freunde gefunden. Ich würde mich freuen, wenn Menschen nach der Lektüre des Buches Cochem besuchen würden."

Viele Figuren im Krimi haben reale Vorbilder. Welche genau, möchte die 56-jährige Autorin nicht verraten. Doch sie ist sich sicher: "Die Cochemer wissen schon, wer gemeint ist."

"Kredit mit Todesfolge" von Gabriele Verdonk ist im Schardt-Verlag erschienen und kostet 15 Euro. Es ist im Handel unter ISBN 978-3-89841-469-2 registriert. Infos im Internet unter www.kredit-mit-todesfolge.de

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