Damit Leben in Dorf bleibt

WITTLICH/DORF. Seit 30 Jahren gibt es den Verein Dorfgemeinschaft. Sein Vorsitzender Gerhard Schiffels erklärt das neueste Vereinsprojekt: den Neu- und Umbau des Vereinshauses mit einer Verbindung bis hin zum Feuerwehrhaus.

Drei Ziele, ein Verein: Die Pflege der Dorfgemeinschaft, die Unterhaltung des 1977 fertig gestellten Vereinshauses und die Förderung der Jugend und des Vereins hat sich die "Dorfgemeinschaft e.V." auf die Fahnen geschrieben. Ihr Domizil hat sie damals selbst gebaut, die Materialkosten trug die Stadt. Seither gab es Zuschüsse von der Stadt für Bestuhlung, neue Küche oder ein neues Außentor, ansonsten erwirtschaftete man die Unterhaltungskosten für das Vereinshaus selbst: etwa durch die viel beachtete 1050 Jahr-Feier im Jahr 2002 und das 2004 erstmals inszenierte "Historische Dorffest", das alle zwei Jahre stattfinden soll. 140 000 Euro minus Vereins-Beitrag

Schon 2003 hatte man während eines Treffens alle Dorfer Bürger darüber informiert, dass der Überschuss von der 1050-Jahrfeier den Bau eines Backhauses und die Sanierung des Vereinshauses mitfinanzieren solle. Eine elfköpfige Projektgruppe packte die Entwürfe an, die sich seither rund 20 Mal getroffen hat. Zu ihr gehört auch ein Fachmann. "Es ist uns gelungen, einen jungen Architekten für unser Konzept zu begeistern", sagt Gerhard Schiffels. Und die Idee ist gewachsen, mittlerweile ist auch das Feuerwehrhaus (Jugendraum) in die Planungen integriert. "Das Gesamtkonzept wurde 2005 Vertretern der Stadt Wittlich, des Kreises, des Ortsbeirats Dorf, des Vereinsvorstands und der Elternvertretung Jugend präsentiert", blickt Gerhard Schiffels zurück. Die vier Hauptziele sind: Sanierung des Vereinhauses, ein neuer Anbau mit Mehrzweckraum sowie Backhaus und Grillraum, Sanierung des Feuerwehrhauses und Umgestaltung der Hoffläche unter anderem mit einer Überdachung als Freisitz. "Das Gesamtkonzept fanden alle beispielhaft", blickt der Vereinsvorsitzende zurück. Zum Thema Finanzierung sagt er: "Es liegen der Stadt Wittlich Firmenangebote der einzelnen Gewerke von rund 140 000 Euro vor. Dieser Betrag kann durch unser Eigenkapital und Eigenleistung reduziert werden." Und was sind jetzt die nächsten Schritte? Gerhard Schiffels sagt: "Nach der Prüfung der Stadt wird das Gesamtkonzept dem Ausschuss für Soziales, Jugend, Sport und Ordnungsangelegenheiten zur Entscheidung vorgelegt." Mittelfristig rechnet der Verein damit, dass dann das Konzept in den kommenden drei Jahren Wirklichkeit werden könnte. Laut Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadt, sind bislang im Haushalt noch keine Mittel veranschlagt: "Darüber muss der Stadtrat noch entscheiden." Aus Sicht der rührigen Ehrenamtlichen wären die Vorteile: weiterhin gedeckte laufende Unterhaltungskosten, zusätzliche Einnahmen durch den Anbau mit Backhaus und Grillraum, etwa durch Vermietung für Geburtstagsfeiern. Und, nicht zuletzt, so erklärt Gerhard Schiffels: "Es soll dadurch ein Gemeindezentrum in Dorf entstehen, das sicherlich auch die Stadt bereichern wird." Denn vom Vereinshaus bis zum Feuerwehrhaus würde gegenüber dem Spielplatz ein zusammen hängender Veranstaltungsbereich geschaffen. Der würde auch dem historischen Dorffest einen festen Rahmen geben. Es begeisterte bei seiner Premiere mit einer Mischung aus Nostalgie vom Schmiedestand bis zum selbst gebackenen Brot über viel Musik bis hin zu einem Kinderprogramm. Der Termin für das zweite historische Dorffest steht fest: Es ist am 26. und 27. August, eine Woche nach der Säubrennerkirmes.

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