Das Ehrenamt aufwerten

BERNKASTEL-WITTLICH. Mit 99 Mitgliedsvereinen ist der Kreismusikverband der größte im ganzen Land. Während seiner Jahreshauptversammlung zog er Bilanz.

 Musik macht Spaß. Im Landkreis Bernkastel-Wittlich offenbar besonders. Denn mit 99 Mitgliedsvereinen ist der Kreismusikverband der größte im ganzen Land.Foto: TV-Archiv/Marita Blahak

Musik macht Spaß. Im Landkreis Bernkastel-Wittlich offenbar besonders. Denn mit 99 Mitgliedsvereinen ist der Kreismusikverband der größte im ganzen Land.Foto: TV-Archiv/Marita Blahak

Als "wichtige Quelle, soziale Bindungen in unserer Gesellschaft aufzubauen, zu bewahren und fortzuentwickeln" bezeichnete Landrätin Beate Läsch-Weber die Musikvereine aus Anlass der Jahreshauptversammlung des Kreismusikverbandes Bernkastel-Wittlich im Gemeindehaus Eckfeld.Zunächst begrüßte der erste Vorsitzende des Kreismusikverbandes, Ewald Tonner, die Gäste. Der Kreismusikverband ist mit 99 Mitgliedsvereinen die stärkste Musikorganisation in Rheinland-Pfalz. Die Vorsitzende des Landesmusikverbandes Läsch-Weber gab bekannt, dass eine Laienmusikförderung über die Beteiligung an den Wettspielerträgen der Oddset-Wette geplant sei. Damit soll das kulturelle Ehrenamt dem Ehrenamt im Sport gleichgestellt werden, denn "viele ehrenamtliche Musiker wünschen sich zu Recht eine bessere finanzielle Förderung und eine stärkere Anerkennung ihrer musikalischen Aktivitäten", so die Landrätin. Erste Gespräche mit Ministerpräsident Beck hätten kein Ergebnis gebracht, da mit den momentanen Wettspielerträgen die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland im Jahre 2006 unterstützt werde. Als weitere Vorgehensweise sollen Podiumsdiskussionen veranstaltet werden, um das Anliegen der Laienmusik öffentlich zu vertreten, weitere Gespräche mit Staatsminister Zöllner und Ministerpräsident Beck werden folgen sowie ein Rechtsgutachten zur Beurteilung des verfassungsrechtlichen Anspruchs auf Gleichstellung des kulturellen Ehrenamtes.Blasorchester soll fortgesetzt werden

Kreisvorsitzender Ewald Tonner sprach in seinem Jahresbericht zunächst von der Neugestaltung der einmal im Quartal erscheinenden Zeitschrift" Musikfreund".Im vergangenen Jahr wurden 495 Mitglieder in 39 Vereinen ausgezeichnet. Positiver Aspekt: Die Zahl der aktiven, verdienten Musiker steigt. Als Ziel für die Zukunft nannte Tonner, das sinfonische Blasorchesters fortzuführen und kreisübergreifend zu arbeiten. Außerdem soll auch weiterhin das Interesse an Weiterbildungen gefördert werden, besonders an der Dirigentenprüfung. Er erinnerte daran, dass im vergangenen Jahr wegen hoher Defizite bei der Kreismusikschule die Beiträge für die Instrumentalausbildung über die Kreismusikschule angehoben werden mussten. Dies sei aber die richtige Entscheidung gewesen und habe zu nur zwei Abmeldungen geführt.Petra Kohl zog als Kreisfachleiterin für Spielleute Bilanz über Lehrgänge und Fortbildungskurse im vergangenen Jahr, Norbert Kraff als Beauftragter für Zupforchester sprach davon, dass vier Zupforchester im Kreisverband organisiert sind und mahnte an, Musiker als Mandolinenlehrer zu schulen, da hier ein Mangel bestehe. Da die Wahl des Kreisdirigenten 2002 ohne Ergebnis verlaufen war, übernimmt der Musikbeauftragte Dietmar Heidweiler vorläufig diesen Posten. Die Jugendarbeit hat sich im vergangenen Jahr schwierig gestaltet, da Jugendleiter Markus Wagner sein Amt aus gesundheitlichen Gründen hatte niederlegen müssen. Mitte Januar übernahm Manfred Geib diesen Posten. Er warb für Unterstützung seitens der Vereine bei Veranstaltungen der Kreismusikjugend.Außerdem wies er auf die regelmäßige Jugendleiterstammtische hin, bei denen Probleme erörtert werden könnten. Seine neue Stellvertreterin Astrid Theisen schloss sich diesen Worten an. Gerd Schmitz, seit einem halben Jahr als kommissarischer Kassenführer tätig, legte Einnahmen und Ausgaben offen und wurde anschließend zum Kreisschatzmeister gewählt.Außerdem freute sich die Landrätin Willi Krones, Altdirigent des Musikvereines Eckfeld, der an diesem Tag noch einmal den Dirigentenstab für den verhinderten Dirigenten des MV Eckfeld in die Hand genommen hatte, mit der goldenen Ehrennadel des Landesmusikverbandes für 20-jähriges Wirken als Dirigent auszuzeichnen. Läsch-Weber würdigte ihn als "Vollblutmusiker", der seine musikalische Karriere im Alter von zwölf Jahren als Trompeter in Eckfeld begonnen hatte.

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