Das "Feeling" verbindet

ÜRZIG. Am Ufer der Mosel zwischen Weinbergen und schöner Landschaft haben am Wochenende die Motoren gedröhnt. In Ürzig war zum sechsten Mal die Veranstaltung "Harley & Wein", die auf eher unübliche Weise ein traditionelles Fest mit einem modernen Event verbindet.

Alles fing mit einer Urlaubsbegegnung an. Vor mehreren Jahren lernten sich Ürzigs Ortsbürgermeister Arno Simon und der Vorsitzende des Frankfurter Harley-Clubs "Mainhattan Chapter", Eberhard Nauheim, bei einem Wochenend-Urlaub kennen - und schon war die Idee geboren: Das traditionelle Weinfest in Ürzig wurde mit einem Harley-Treffen verbunden. So donnerten in diesem Jahr zum sechsten Mal die amerikanischen Kult-Motorräder durch den Moselort. Von Überall aus Deutschland, aber auch aus dem benachbarten Ländern waren mehrere Hundert Biker mit ihren schweren Maschinen gekommen. Sogar ein Motorrad mit australischem Kennzeichen wurde gesichtet. In diesem Jahr schien die Symbiose von Wein und Harley erstmals gelungen. Viele Harley-Fahrer seien auch schon auf der Weinprobe gewesen, sagten die Organisatoren Nauheim und Simon. Anders als bei der Weinprobe gab es bei der Rundfahrt mit Zwischenstopp in Wittlich keinen neuen Teilnehmer-Rekord, was vermutlich am Wetter lag. Einige Fahrer, die im vergangenen Jahr bei Hitze und Sonnenschein bei der Rundfahrt dabei waren, hatten ihre Maschinen in diesem Jahr lieber in der Garage gelassen. Für die Mitglieder des "Mainhattan Chapter" war das Wetter allerdings kein Thema. "Wenn wir uns entschlossen haben, fahren wir, egal wie das Wetter ist", sagt Manfred W. Schönfeldt, Pressesprecher des Vereins. Als Grund für die Entscheidung zu den schweren und nicht ganz billigen Maschinen, die eher zum gemütlichen Reisen statt zu schnellem Fahren einladen, nennt er "das Feeling". In Ürzig waren die unterschiedlichsten Fahrer mit ihren Motorrädern zu sehen. Vom älteren Herren in gepflegter Motorradkluft bis zum langhaarigen, tätowierten Fahrer war alles vertreten. "Bei uns im Chapter sind die unterschiedlichsten Leute dabei", bestätigt auch Schönfeldt, dass es den typischen Harley-Fahrer nicht gibt. Ebenso wie es nach seiner Aussage keine zwei gleichen Harleys gebe. Jede Maschine werde nach Verlassen des Werks von seinem Besitzer individuell verändert. Allein eines ist bei fast allen gleich: die Farbe der Kleidung. "Egal welche Kleidung, Hauptsache schwarz", beschreibt Schönfeldt die Kleiderordnung der Biker.

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