"Das Leben ist keine Spaßveranstaltung"

MANDERSCHEID. (red) Auf großes Interesse stieß der Vortrag von Unternehmensberater Manfred Sliwka beim Aktionstag "Berufliche Orientierung – Schüler in die Selbständigkeit" (Boss) in der Regionalen Schule Manderscheid

Manfred Sliwka, der sowohl die erfolgreichen als auch die gescheiterten Bosse erlebt hat, wollte Schülern der Abschlussklassen und Eltern vermitteln, worauf es ankommt, wenn man erfolGreich sein will. Seine Kernbotschaft lautete: "Keiner nimmt dir die Verantwortung ab, jeder muss es selber anpacken." Ein Fehler der Eltern sei es, wenn sie immer alles für ihr Kind regeln wollten. Als Sliwka den Schülern die Frage stellte, wo sie das Abenteuer ihres Lebens beginnen wollten, erinnerte er daran, dass das Leben keine Spaßveranstaltung sei. Jeder müsse seine eigenen Begabungen und Interessen erkennen. Das Schöne am heutigen, durchlässigen Berufsleben sei, dass der begonnene Weg korrigiert werden könne. Um einen weiteren Punkt anzuführen, der zum Erfolg im Beruf beiträgt, bemühte Sliwka das bekannte Märchen "Frau Holle" von den Gebrüdern Grimm. Mit der Einstellung der Pechmarie "Ich könnte mir ja die Finger schmutzig machen", komme man im Berufsleben genauso wenig voran wie im Märchen. Hier seien Einsatz und Kreativität gefragt. Ein Lehrling oder Angestellter, der neue Ideen habe und diese umsetzen könne, ohne seine eigentlichen Aufgaben zu vernachlässigen, sei für die Betriebe wertvoll. Der Artikel "Junge Leute verlernen das Sparen", der kürzlich im Trierischen Volksfreund zu lesen war, wurde von Sliwka aufgegriffen. Der heutige Umgang mit Geld bereite ihm große Sorgen. Im Gegensatz zu anderen Stimmen, die raten, Kindern den Umgang mit Geld beizubringen, indem sie verantwortlich mit ihrem Taschengeld umgehen müssen, vertritt Sliwka die Meinung, dass Eltern Kindern überhaupt kein Taschengeld geben sollten. Bei ihm zu Hause sei früher nur Geld in die Hände der Kinder gelangt, wenn sie dafür Aufgaben erledigten, wie zum Beispiel Laubfegen, erzählte er. In ein Kassenbuch mussten Einnahmen und Ausgaben aufgeschrieben werden. Dies habe so weit geführt, dass die Jugendlichen sehr bald herausfanden, worauf es ankommt, und wie die "Großen" Tarifverhandlungen mit den Eltern führen wollten. Ein Bonus, der später beim Chef ankommt: Da kann jemand mit Geld umgehen.

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