Defizit drückt die Stimmung

LONGKAMP. (urs) Trotz eines Defizits von 111 000 Euro hat sich die Gemeinde Longkamp für 2004 einiges vorgenommen. So soll die Kreisstraße aus Richtung Kleinich ausgebaut und mit dem Anbau der Gemeindehalle begonnen werden.

Longkamps Planungen für das Jahr 2004 sind laut Ortsbürgermeister Hans Herrmann geprägt von Projekten, "die dringend notwendig sind und auch strukturelle Verbesserungen mit sich bringen". Wie der Ausbau der Kreisstraße aus Richtung Kleinich, der mit 50 000 Euro zu Buche schlagen wird. Weitere 30 000 Euro stehen für den Anbau der Gemeindehalle zur Verfügung. Ein Vorhaben, das insgesamt 360 000 Euro kosten wird und auch den Bau einer Bühne vorsieht. Wann es damit richtig los geht, hängt allerdings von der Bewilligung beantragter Zuschüsse ab. Ansonsten fließen von den 195 000 Euro des Vermögenshaushalts 60 000 Euro in die Tilgung von Krediten und 30 000 Euro in den Ausgleich von Vorjahresdefiziten. Den Endausbau des Neubaugebietes "Bäumchen" hat der Rat mit 20 000 Euro berücksichtigt. Unbefriedigend für die Gemeinde ist das Defizit des Verwaltungshaushalts. Nachdem es sich in den Vorjahren noch bei 67 000 Euro, beziehungsweise 24 000 für 2003, bewegte, werden 2004 voraussichtlich 111 000 Euro fehlen. Ein Betrag, bei dem neben dem Fehlbetrag aus 2002 eine Erhöhung der zu zahlenden Umlagen um 22 000 Euro sowie ein um 10 000 Euro verminderter Einkommenssteueranteil der Gemeinde eine Rolle spielen. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Einnahmen von 628 000 Euro um 30 000 Euro, während die Ausgaben (740 000 Euro) um 60 000 Euro gestiegen sind. Sorgenkind des Verwaltungshaushalts ist laut Herrmann nach wie vor die Gemeindehalle, deren Defizit sich auf jährlich rund 7000 Euro eingependelt hat. Mögliche Ursache dafür sei die seit Jahren nicht mehr erhöhte anteilige Schulkostenerstattung der Verbandsgemeinde. Ein entsprechender Antrag der Gemeinde vom Februar 2003 sei bisher nicht erhört worden, berichtet Herrmann. Ein erfreuliches Resümee zog er jedoch hinsichtlich der Finanzen insgesamt: "Longkamp ist nicht verschuldet", betonte der Ortsbürgermeister mit Blick auf die langfristigen Kredite, die sich zum Ende des Jahres auf 99 000 Euro belaufen werden. Für den einzelnen Bürger bedeute dies eine Pro-Kopf-Verschuldung von 86 Euro - im Vergleich zum Landesschnitt von 365. Dabei hat die Gemeinde in den vergangenen 20 Jahren kräftig investiert, wie der ebenso lange im Amt aktive Ortsbürgermeister den Ratsmitgliedern vor Augen führte. Insgesamt hätte Longkamp in diesem Zeitraum 6,7 Millionen Euro, davon 3,7 an Fördermitteln, in die Verbesserung seiner Infrastruktur gesteckt. Im Anschluss an die Beratung über den Haushalt 2004, der leichte Erhöhungen der Friedhofsgebühren sowie feste Hundesteuersätze von 50, 60 und 70 Euro für den ersten bis dritten Hund beinhaltet, brachte der Rat diesen einstimmig auf den Weg. Ebenso einvernehmlich stimmten die Gemeindevertreter für den Kauf einer flexibel einsetzbaren Geschwindigkeitsmessanlage im Wert von 2200 Euro.

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