Der Rat wartet Ablauf der Probephase ab

Viele skeptische Fragen stellten die Besucher der Anliegerversammlung ManderscheiderMarktplatz. Der Stadtrat beschloss, vor weiteren Entscheidungen den Ablauf der halbjährlichen Probephase zur Verkehrssperrung des Platzes abzuwarten.

 Er soll belebt werden: Der Manderscheider Marktplatz. Über seine Neugestaltung wurde bei einer Anliegerversammlung eingehend diskutiert. TV-Foto: Marion Maier

Er soll belebt werden: Der Manderscheider Marktplatz. Über seine Neugestaltung wurde bei einer Anliegerversammlung eingehend diskutiert. TV-Foto: Marion Maier

Manderscheid. Die angesetzte Stunde für die Anliegerversammlung Markplatz reichte nicht, zu viele Fragen und skeptische Einwürfe kamen von den rund 20 Besuchern. Der Stadtrat musste mit seiner Sitzung 20 Minuten warten.In der Anliegerversammlung ging es um die Erneuerung der Kanalisation und Wasserversorgung und die Umgestaltung des Platzes. Neueste Untersuchungen per Filmkamera hatten ergeben, dass das Kanalsystem aufgrund eingedrungener Wurzeln, Risse und Versetzungen dringend saniert werden muss. Auf Vorschlag der Verwaltung sollen diese Arbeiten zusammen mit der Sanierung der Wasserversorgung und der Platzumgestaltung ausgeschrieben werden.Steffen Riedle, der Architekt, der vor 15 Jahren den Wettbewerb zur Platzgestaltung gewonnen hatte, stellte die mittlerweile abgespeckte Planung vor, mit der er den Markt aus seinem Dornröschen-Schlaf herausholen will. "Der Platz wird lediglich aufgewertet durch den Belag, städteplanerisch bleibt sonst alles." In der Mitte werde großformatiges Granitpflaster verlegt, das außen von Blaubasaltpflaster umrandet werde. Herausnehmbare Poller sollen den Verkehr abhalten. Die Bäume bleiben stehen, zwischen ihnen werden Sitzplätze aus Stahl und schmiedeeisernen Bänke aufgestellt. Wesentlich zur Belebung sei, dass der Gastronom vor Ort Stühle rausstelle, so Riedle. Das Hauptproblem der Anwohner war der Verkehr. Der erste Einwand: Wo soll geparkt werden, wenn der Marktplatz - wie bereits jetzt in einer Testphase - endgültig für Autos tabu ist? Zu diesem altbekannten Problem verkündete Stadtbürgermeisterin Christel Praum Neues. Nun sei klar, dass das Häuschen Olson gekauft werde. Auf diesem und einem benachbarten städtischen, ebenfalls noch bebauten Grundstück sollen mehr als ein Dutzend Parkplätze entstehen.Sollen bald kommen: Ersatzparkplätze

Hans Stölben, einer der großen Skeptiker unter den Anwohnern, hörte dies mit Freude. Doch blieb er misstrauisch. Er forderte, zunächst die Ersatzparkplätze zu schaffen und dann mit der Umgestaltung des Platzes zu beginnen.Die Zusagen von VG-Bürgermeister Wolfgang Schmitz und der Stadtbürgermeisterin, parallel zur Umgestaltung auch mit dem Ausbau der Parkplätze zu beginnen, besänftigten ihn schließlich etwas. Doch war noch von einigen anderen Problemen die Rede. Autofahrer würden die abknickende Vorfahrt in der Kurfürstenstraße übersehen, sie könnten nun am Marktplatz nicht mehr wenden. Generell erhöhe sich der Durchgangsverkehr und es werde zu schnell gefahren. Ausfahrten würden zugeparkt, Mülltonnen an einigen Stellen nicht geleert, weil die Müllabfuhr nicht beikomme. Zweifel gab es, ob das Konzept ausreiche, den Markplatz zu beleben.Zu letzterem entgegnete Riedle, dass Ähnliches in seiner Heimatstadt Bad Kreuznach auch funktioniert habe.Bei so viel Bedenken, kam der Vorschlag von VG-Bürgermeister Schmitz in der nahtlos anschließenden Ratssitzung offensichtlich gerade recht. Er plädierte dafür, zunächst die halbjährliche Verkehrs-Testphase, die im Dezember gestartet war, abzuwarten. Anfang Juli solle eine Sitzung allein zum Thema Markplatz einberufen werden und anschließend die gemeinsame Ausschreibung erfolgen. Der Rat schloss sich diesem Vorschlag mit einer Enthaltung an. Auf Nachfrage versicherte VG-Bürgermeister Wolfgang Schmitz, dass Interessierte die Pläne zur Marktplatzumgestaltung in der Verwaltung einsehen können. Sie sollten einen Termin ausmachen.

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