Die Eifel entdecken

KLOSTER HIMMEROD. (peg) Sonderurlaub von der Base: Mit "Explore the eifel" zeigen Einheimische Spangdahlems Amerikanern das direkte Umfeld. Sie entdecken mit Kind und Kegel die Sehenswürdigkeiten der Eifel.

 Sonderurlaub von der Base: Von der großen Historie des alten Europa angetan sind die Amerikaner von Spangdahlem, die sich an der Aktion "explore the eifel" beteiligten, hier vor dem Portal der Klosterkirche Himmerod. Foto: Petra Geisbüsch

Sonderurlaub von der Base: Von der großen Historie des alten Europa angetan sind die Amerikaner von Spangdahlem, die sich an der Aktion "explore the eifel" beteiligten, hier vor dem Portal der Klosterkirche Himmerod. Foto: Petra Geisbüsch

Eine Gruppe Amerikaner unterwegs in der Eifel? Das kommt häufig vor und wäre für sich allein keine Geschichte im Trierischen Volksfreund wert. Wenn diese Amerikaner jedoch unterwegs sind auf einem 13 Kilometer langen Weg durch die Wälder, im Schlepptau einen Planwagen für müde Wanderer, neben sich Spangdahlems Bürgermeister Klaus Rodens und den örtlichen "Kulturattaché" Günter Klassen ist das schon interessant. Als die etwa 65 Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen zum Konzert in der Klosterkirche Platz nehmen, haben sie den Fußmarsch schon hinter sich. "Müde?" - "Näää", behauptet Darrin Dwyer trotzdem und grinst breit. Der sportliche Chief weilt bereits eineinhalb Jahre in Deutschland, reist mit seiner Frau bei jeder sich bietenden Gelegenheit durch das Land - Bayern liebt er am meisten - und er kann die ersten Fetzen deutsch. Seit fünf Jahren lebt Daniel in Binsfeld. Er lernt in der Schule Deutsch und fand die Möglichkeiten, die ihm das von der Base initiierte Programm "explore the eifel" bot, ganz wunderbar. In Himmerod ist er nicht zum ersten Mal: Bei einem Wochenend-Ausflug mit Gleichaltrigen hat er es bereits ausführlich kennen gelernt. Erst zwei Wochen sei sie in Spangdahlem, berichtet Cheryl, die Frau von Oberst Darryl Roberson. Doch für sie war es eine kleine Heimkehr: Von 1986 bis 89 lebte die Familie bereits in Schweich; der Sohn ist dort geboren. Nun kann sie endlich das Land seiner Geburt zeigen und saugt selbst die zahllosen Zeugnisse des alten Europas in sich auf, die von dessen langer Geschichte künden. Nach dem Konzert, an dessen Ende übrigens ein musikalischer Knirps aus der eigenen Gruppe noch eigenhändig an die Orgel durfte, schauen sich die Amerikaner auf dem Klostergelände um, suchen die Forellenteiche, kaufen selbst gebackenes Brot, besuchen neugierig die "Alte Mühle" oder setzen sich mit Klaus Rodens ins Café. Sprachliche Irritationen beim Arzt

Der erzählt, dass in seinem Elternhaus stets Amerikaner lebten. Was die von der deutschen, sorry, von der Sprache der Eifelaner gelernt hätten, habe spätestens beim Arzt zu Irritationen geführt, wenn sie ihre Schmerzen in gewissen Körperteilen in ungewohnt deftigen Worten schilderten. Das gute Verhältnis zu den Amerikanern sei ihm ein riesiges Anliegen, betont er. Deshalb schon wandert er mit, staunt selbst über die Informationen, die Klassen an den einzelnen Stationen zwischen Spangdahlem und Himmerod gibt: Nikolausberg, Dahlems Kapelle, ein dreiarmiger Baum, Pestkreuz oder Brandmühle bergen auch für einen Ureinwohner noch Überraschungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort