Die Ferienregion boomt - Rekordzahlen im Tourismus für Stadt und Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues

Bernkastel-Kues · Urlaub in der Ferienregion wird immer attraktiver. Gäste- und Übernachtungszahlen steigen weiter - obwohl die Zahl der Betriebe und der Betten abnimmt. In der gemeinsamen Sitzung von Stadt- und Verbandsgemeinderat gab es noch weitere interessante Berichte.

Bernkastel-Kues. Noch nie vorher gab es in der Ferienregion Bernkastel-Kues, gleichzusetzen mit der Verbandsgemeinde, so viele Gäste und Übernachtungen wie im Jahr 2015. Dabei liegen die Zahlen für den durchaus starken Monat Dezember noch gar nicht vor. Doch die Zahl von 419 332 gemeldeten Gästen liegt von Januar bis November schon um mehr als 7000 höher als 2014. Weit mehr als 20 000 dürften nach den Erfahrungen des Vorjahres noch hinzukommen, sagt Ferienregion-Geschäftsführer Jörg Lautwein. Ähnlich sieht es bei den Übernachtungen aus. Bis Anfang Dezember waren es 1,359 Millionen, um die 70 000 kommen noch in die Bilanz. Im gesamten Jahr 2014 wurden 1,387 Millionen Übernachtungen gezählt.

Bei solchen Zahlen wird klar, welche Bedeutung der Tourismus für die Region hat. Und deshalb trägt Jörg Lautwein sie auch in einer gemeinsamen Sitzung von Stadtrat und Verbandsgemeinderat vor. In jeden Winkel der Kommune soll die gute Kunde dringen. Dabei ist zu berücksichtigen: In der Bilanz fehlen die Zahlen von den Camping- und Wohnmobilstellplätzen. In die Bilanz fließen dagegen die Zahlen vom Rehazentrum auf dem Kueser Plateau. Dort hat im vergangenen Jahr eine der fünf Kliniken zugemacht.

Für Jörg Lautwein bedeutet dies: Die vorhandenen Betten in der Region werden immer besser ausgelastet. Noch interessanter wird die Bilanz beim Blick auf die Anzahl der Betriebe. Die hat sich von Dezember bis November 2015 dramatisch verändert. Sie sank von 1014 auf 794. Allerdings fielen nur etwa 270 Betten weg. Betroffen seien Häuser mit wenigen Betten oder einer Ferienwohnung, die zum Beispiel aus Altersgründen nicht mehr vermieten. Noch ein paar Zahlen: Trotz der elektronischen Medien wird, neben vielen anderen Publikationen, weiter das Gästejournal stark nachgefragt. "Die Leute wollen immer noch etwas in den Händen halten", sagt Lautwein. In einer gemeinsamen Sitzung von Stadtrat und VG-Rat ziehen auch andere Einrichtungen Bilanz: die Kueser Akademie für europäische Geistesgeschichte, an die auch die Volkshochschule (VHS) angekoppelt ist, die mobile Jugendarbeit und das Jugendkulturzentrum.

Kueser Akademie und VHS: Geschäftsführer Matthias Vollet berichtet von einer Vielzahl von Vortragsreihen, wissenschaftlichen Arbeitskreisen und Kolloquien. Über die VHS würden mehrere Deutschkurse für Flüchtlinge angeboten - in Bernkastel-Kues, Neumagen-Dhron und auch in Morbach. Demnächst könnten die ersten Absolventen in Ausbildungsverhältnisse vermittelt werden. Das freue ihn sehr, sagt Vollet. Mit der im Oktober 2015 so richtig in Betrieb gegangenen Cusanus Hochschule sei nun eine Institution vorhanden, deren Dimension noch gar nicht abzusehen ist. Sie leiste sogar zu den guten Tourismuszahlen einen kleinen Beitrag.

Mobile Jugendarbeit: 2015 standen gleich zwei Neuwahlen auf dem Programm: die des Jugendparlaments (Jupa) der VG und des Jugendgemeinderates Zeltingen-Rachtig. Jugendpfleger Guido Moll wirft eine Zahl in den Raum, die nachdenklich macht. Gegenüber der Jupawahl vor drei Jahren ist die Zahl der Wahlberechtigten um 317 zurückgegangen. Deshalb sei die Studie "Bleiben-Gehen-Wiederkommen" wichtig. Sie hatte im Mai einen ersten Höhepunkt mit einem großen Forum. Die Erkenntnisse und Wünsche, zum Beispiel nach mehr dualen Studiengängen, finden Platz im laufenden Geschäft von Kommunalpolitikern und der Verwaltung.

Jugendkulturzentrum: Nicht alle Jugendlichen klammern sich am Smartphone oder Computer fest. Im JuKuz haben ein offener Nähtreff und die Arbeit mit Kräutern (auch beim Kochen) Konjunktur. Viele Gäste kommen, so Leiterin Camilla Müller, aber in erster Linie um Billard zu spielen oder zu kickern. Mehr als 1400 von ihnen haben sich 2015 an 145 Tagen im offenen Bereich aufgehalten. Dieser Raum nimmt aber nur etwa 35 Prozent der Nutzer auf. Es gibt viele weitere Aktivitäten und Kooperationen mit Schulen. Dazu kommt die Tonstation mit Konzerten und Poetry Slam. Mittlerweile, so Müller, wird das JuKuz auch regelmäßig von jungen Asylbegehrenden besucht.

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